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Fungibilität an der Börse – was ist das?

Inhaltsverzeichnis

Fungibilität an der Börse – was kompliziert klingt, ist eigentlich nur eine simple Eigenschaft von Wertpapieren. Als Fungibilität wird die problemlose Austauschbarkeit von Wertpapieren, Devisen und Waren bezeichnet.

So könnten Anleger zum Beispiel jede Aktie der Siemens AG gegen jede andere Aktie der Siemens AG auswechseln, ohne dass diese dabei an Wert verlöre. Sie sind „1 zu 1“ austauschbar.

Hätte jede Siemens-Aktie einen eigenen Wert, wäre dies nicht möglich. Jede Aktie müsste vor dem Handel auf ihren individuellen Wert geprüft werden. Wären Aktien also nicht fungibel, wäre der Börsenhandel zu kompliziert und damit so gut wie unmöglich.

Fungibilität als Merkmal börsenfähiger Wertpapiere

Die Austauschbarkeit ist demnach ein wesentliches Merkmal der Wertpapiere. Denn nur fungible Werte können an der Börse gehandelt werden.

Fungibilität bedeutet dabei nichts anderes, als das alle herausgegebenen Wertpapiere eines Emittenten gleich sind und gegeneinander ausgetauscht werden können. Jede Aktie besitzt den gleichen Wert.

Dieser Austausch muss ohne weitere Voraussetzungen möglich sein. Anleger müssen oft schnell reagieren, um sich Gewinne zu sichern. Diese Flexibilität kann jedoch nur erreicht werden, wenn börsenfähige Finanzinstrumente auch flexibel gehandelt werden können. Hier kommt die Austauschbarkeit von Wertpapieren  ins Spiel.

Austauschbarkeit hängt nicht mit Verkaufspreisen zusammen

Im Hinblick auf die Börse bedeutet Fungibilität die Möglichkeit, jederzeit Wertpapiere oder andere Finanzinstrumente kaufen oder verkaufen zu können.

An der Börse notierte Wertpapiere wie Aktien und Anleihen weisen eine sehr hohe Fungibilität auf und können jederzeit gegeneinander ausgetauscht oder wieder zu Geld gemacht werden.

Doch Obacht: eine hohe Austauschbarkeit bedeutet nicht gleichzeitig auch die Erzielung eines hohen Preises beim Verkauf von Wertpapieren. Mit der hohen Fungibilität einer Aktie wird lediglich der wahrscheinlich recht schnelle Verkauf an der Börse festgestellt.

Der Preis, der erzielt wird, ist immer noch vom aktuellen Kursverlauf abhängig.

Ein Beispiel – Immobilien kaum fungibel

Während Aktien und Anleihen durch ihre hohe Austauschbarkeit insbesondere für flexibel agierende Anleger von Interesse sind, gilt dies nicht im gleichen Maße auch für Immobilien.

Immobilien besitzen im Vergleich zu Wertpapieren eine eher geringe Fungibilität. Sie sind in ihrer Beschaffenheit einfach zu unterschiedlich, um ausgetauscht werden zu können. Die geringe Handelbarkeit gilt besonders für geschlossene Immobilienfonds, so dass diese Anlageform auch eine sehr geringe Fungibilität aufweist.

Dies konnten Anleger auch ganz deutlich während des Platzens der Immobilienblase in den USA 2009 sehen.

Als klar wurde, dass die Immobilienpreise viel zu hoch angesetzt waren und die Kredite von vielen Hausbesitzern nicht mehr bedient werden konnten, wurde der Markt mit Angeboten geradezu überschwemmt. Aufgrund der geringen Austauschbarkeit der Immobilien fielen die Preise ins Bodenlose.

An der Börse: Flexibilität durch Fungibilität

Kurse und Preise können sich an der Börse jederzeit ändern. Um Kursgewinne  nicht zu verpassen und Kursverluste zu vermeiden, müssen Anleger oft schnell reagieren.

Die reibungslose Austauschbarkeit ihrer Wertanlage ist demnach von großer Bedeutung.

Denn nur fungible Wertpapiere lassen sich ohne weitere Verzögerungen kaufen und verkaufen. Sie sind jederzeit austauschbar. An der Börse gilt also: Flexibilität durch Fungibilität.