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Handelskrieg USA und China: Das sind die Verlierer

Handelskrieg USA und China: Das sind die Verlierer
AR Pictures / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Vermochte Donald Trump lange die Aktienmärkte zu begeistern, so mausert er sich zum veritablen Börsenschreck. Nachdem der drohende Handelskrieg zwischen den USA und China eine Weile vor sich hin geschmort hat, lodern nun die Flammen auf.

BMW und Daimler geraten und die Räder

Kaum hat China dieser Tage Vergeltung für 25 % Strafzölle auf chinesische US-Importe in der Größenordnung von rund 34 Mrd. US-Dollar angekündigt, drehte der Dow Jones erneut ins Minus. Deutlich stärker verlor der Hang Seng Index, er war schon im Monat zuvor um fast 9 % abgesackt. Nur der Dax hielt sich. Dabei geraten auch deutsche Konzerne im jetzt erklärten Handelskrieg USA vs. China zwangsläufig unter die Räder.

Denn der Streit eskaliert. Trump hat bereits angekündigt, zusätzlich Waren mit einem Strafzoll von 25 % zu belegen – Gesamtwert: 16 Mrd. US-Dollar. Dann sollen erneut Zölle in Höhe von 10 % folgen, was weitere chinesische Waren im Wert von 200 Mrd. US-Dollar betrifft. Das beträfe die Hälfte aller Waren. Natürlich kalkuliert er, dass China ihm mit Angeboten entgegenkommt. Die könnten im bevorzugten Kauf amerikanischer Güter bestehen. Zum Beispiel, Flugzeuge von Boeing anstatt von Airbus anzuschaffen. Der MDax-Konzern hätte dann das Nachsehen.

Ob es soweit kommt, muss sich noch zeigen. Von den chinesischen Vergeltungszöllen sind auf jeden Fall Fahrzeuge aus den USA betroffen. Autos von BMW und Daimler, die in den USA produziert und nach China geliefert werden, gehören dazu. Die Anhebung der Zölle wird die Bilanzen belasten. BMW etwa exportiert jedes fünfte Fahrzeug aus amerikanischen Werken nach China.

Handelskrieg USA vs. China bedroht Tesla

Unter den amerikanischen Autoherstellern steht einer besonders unter Druck: Tesla. Das Unternehmen, das ohnehin zu kämpfen hat, macht ein Fünftel seiner Umsätze in China, seinem zweitgrößten Absatzmarkt außerhalb der USA. Und im Gegensatz zu den deutschen Herstellern besitzt Tesla keine Werke in China, wohin es seine Produktion auf die Schnelle verlagern könnte.

Selbst die Tesla-Fabrik in den Niederlanden müsste erst aufwendig ausgebaut werden. Sie dient lediglich der Endfertigung von in den USA produzierten Fahrzeugen. Die Option, aus der EU billiger zu exportieren, würde viel zu spät greifen. Schließlich wollen die Anleger endlich Gewinne sehen. Bislang wird nur Geld verbrannt. Die Aktie hat auf Jahressicht bereits 13 % nachgegeben. Im Handelskrieg der USA gegen China läuft Tesla die Zeit davon.

China hat derweil an einer anderen Front reagiert: Der Yuan hat schon seit geraumer Zeit gegenüber dem US-Dollar erheblich an Wert verloren. Ob die Regierung in Peking dazu beiträgt, kann lediglich vermutet werden. Immerhin werden damit chinesische Exporte erheblich billiger.

Druck auf Chinas Konsumenten

Die destruktive Abwärtsspirale kennt letztlich viele Verlierer. Zu ihnen gehört unter anderem Chinas aufstrebende Mittelschicht, bei der das Geld nun nicht mehr so locker sitzen wird. Das wiederum dürften nicht nur Premiumhersteller wie BMW und Daimler zu spüren bekommen – zusätzlich zu den Einbußen durch die Vergeltungszölle gegen Trump. Auch Luxuskonzerne wie Hermès, Kering oder LVMH betrachten die Entwicklung mit Sorge.

Insgesamt gibt es im Handelskrieg der USA mit China eine besonders gefährliche Komponente: China hält die meisten US-Staatsanleihen. Würde es diese auf den Markt werfen, wären die Folgen für die Finanzmärkte dramatisch. Bei unweigerlich steigenden US-Zinsen würden allein die Aktienmärkte leiden. Was dagegen spricht: China hat wohl wenig Interesse, mit dem Verkauf den Wert seiner Kapitalreserven zu vernichten.