So können Anleger von Irans Perspektiven profitieren
Abgesehen von der stets heiklen politischen Situation ist es grundsätzlich interessant, in den Iran zu investieren – allerdings nicht ohne Risiko. Eine einfache Möglichkeit über einen Indexfonds gibt es bereits.
Mit fast 80 Mio. Einwohnern ist der Iran einer der großen Staaten der Welt. Zudem verfügt das Land über große Öl- und Gasvorräte und war für die deutsche Wirtschaft ein wichtiger Handelspartner.
In den Iran investieren und auf einen Boom setzen
Unter den seit Jahren verhängten Sanktionen jedoch haben die Beziehungen genauso gelitten wie die iranische Wirtschaft selbst. Das Ausland hörte auf, in den Iran zu investieren, das Land war von der westlichen Welt und vom Kapitalfluss weitgehend abgeschnitten.
Mit Beendigung des Atomstreits und dem entsprechenden Abkommen im Juli 2015 aber dürfte sich das Geschäftsklima wieder deutlich verbessern. Die deutsch-iranische Handelskammer erwartet einen regelrechten Boom und gute Geschäfte für die deutsche Exportwirtschaft.
Weil der Iran jahrelang keine neuen Maschinen und Geräte kaufen konnte, wurde vielfach gebrauchtes Material über andere Länder besorgt. Was die Entwicklung bremst, ist die derzeit noch zögerliche Haltung deutscher und anderer westlicher Banken.
Der Iran ist für die Zukunft gut aufgestellt. Während andere Länder mit einer alternden Gesellschaft kämpfen, liegt das Durchschnittsalter bei nur 28 Jahren, und das bei vergleichsweise hohem Bildungsniveau. Der Anteil gut ausgebildeter Fachkräfte ist hoch und die Universitäten liegen auf westlichem Standard.
Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen liegt noch vor dem von China, Brasilien oder Südafrika. Allerdings ist die Arbeitslosenquote hoch. Mit einem Wiederbeleben der Konjunktur aber dürfte sich die Beschäftigungslage bessern.
Privatisierungsprogramm für die Wirtschaft
Um die Wirtschaft anzukurbeln, hat die Regierung in Teheran einen Fünfjahresplan aufgelegt, dessen Ziel es unter anderem ist, den privaten Anteil deutlich zu erhöhen. Bislang ist die Wirtschaft zu fast 80% der Hand des Staates oder religiöser Stiftungen. Dieser hohe Anteil soll auf bis zu 20% heruntergefahren werden.
2014 verzeichnete das Wirtschaftswachstum nach vorangegangenen Minuszahlen ein Plus von 3%. Der Löwenanteil kommt aus dem Öl- und Gassektor, der über die Hälfte der Exporterlöse ausmacht. Im iranischen Boden liegen sehr große Erdölvorkommen und die zweitgrößten Gasvorräte nach Russland.
Gleichzeitig hat das Land eine geringe Staatsverschuldung und hohe Devisenreserven. Enormer Nachholbedarf besteht vor allem in der brachliegenden Infrastruktur. Der geschätzte Investitionsbedarf liegt bei gut 100 Mrd. US-$.
ETF auf die Aktien der Teheraner Börse
All das sind also günstige Ausgangspunkte, um in den Iran zu investieren. Die Regierung jedenfalls ist um Investorengelder aus dem Ausland bemüht. Für potenzielle Anleger interessant: Die Börse in Teheran ist seit Langem erheblich unterbewertet. Investments haben also Potenzial.
Eine Möglichkeit für Privatanleger in den Iran zu investieren, ist etwa ein Indexfonds der Turquoise Partners Group: der Turquoise TSE 30 Iran Index ETF. Der ETF bildet die Entwicklung des Leitindex TSE 30 an der Teheraner Börse ab, an der die wichtigsten Unternehmen des Iran gelistet sind. Was Privatanleger aber nicht vergessen dürfen: Ein Investment im Iran bietet Chancen, ist aber auch risikoreich und vergleichsweise spekulativ.