EVN-Aktie: Stabilität aus Österreich

Waren Sie zuletzt einmal in Österreich? Ich kann Ihnen versichern: Sie werden dort viele altbekannten Dinge sehen und sich wohlfühlen. Egal ob Skifahrer oder Sonnenanbeter im Sommer – die Alpenrepublik hat eine Menge zu bieten. Auch das ein oder andere Unternehmen überzeugt.
So wie EVN. EVN ist ein regionaler Energie- und Infrastrukturdienstleister mit Sitz in Niederösterreich. Haupttätigkeiten sind die Lieferung von Strom, Gas, Wärme und Wasser sowie die Entsorgung von Abfall und Abwasser. Das Unternehmen ist hauptsächlich in Österreich, Ost- und Südosteuropa aktiv. EVN versorgt über 4,5 Mio Kunden in 21 Ländern.
Gute Zahlen und eine solide Dividende
EVN hat im 1. Quartal einen um 30% erhöhten Umsatz von 1,17 Mrd € erzielt. Dabei stieg der Gewinn je Aktie um 83% auf 0,84 €. Das EBIT legte um über 55% zu. Trotz Rückgangs des Eigenkapitals um 10% konnte die Eigenkapitalquote leicht angehoben werden.
Durch die massiven Verwerfungen im Energiemarkt sind die Zahlen zurückhaltend einzuordnen. In Österreich werden zudem sogenannte Überschusserlöse abgeschöpft, die bis Ende 2023 entstehen können. Einen deutlichen Anstieg verzeichnete EVN beim Anteil der erneuerbaren Energien, der um 11,2 Prozentpunkte auf über 65% angestiegen ist. Weitere regenerative Projekte im Volumen von 120 MW sind derzeit in der Fertigstellung.
Diese werden mit einem Kapital von 0,5 Mrd € jährlich vorangetrieben. Zudem wird damit in die Trinkwasserversorgung und Netzinfrastruktur investiert. Eine Erweiterung der Geschäftsfelder treibt EVN im Bereich der E-Ladeinfrastruktur voran. Hier besteht eine Partnerschaft mit der Handelskette SPAR. Das Management erwartet im laufenden Geschäftsjahr einen ähnlichen Gewinn wie im Vorjahr. Er soll bei 190 bis 250 Mio € liegen.
Eine Demonstration der Stabilität
Deshalb wird eine Dividende von 0,52 € je Aktie in Aussicht gestellt. Ausgenommen ist hierbei eine wirtschaftliche Partizipation an der Beteiligung der Verbund AG. Zum Vergleich: EVNs Dividendenrendite entspricht nur rund der Hälfte gegenüber E.ON.
Die kontinuierliche Eigenkapitalquote von über 58% demonstriert Stabilität. Wer in ein kleines Unternehmen aus Österreich investieren möchte, das nachhaltig denkt, macht mit EVN nichts verkehrt.