Energiekrise bietet auch Chancen am Aktienmarkt

Deutschland befindet sich in einer Energiekrise! Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, hat kürzlich den derzeit zu hohen Gasverbrauch der Deutschen kritisiert. Zugleich ermahnte er Haushalte und Betriebe dazu, stärkere Energiesparanstrengungen zu unternehmen.
„Der Gasverbrauch von Haushalten und Gewerbe in der letzten Woche lag deutlich über dem durchschnittlichen Verbrauch der Vorjahre“, so Müller. Ohne erhebliche Einsparungen auch im privaten Bereich werde es schwer, eine Gasmangellage im Winter zu vermeiden.
Ich bin jedoch guter Dinge, dass wir ohne größeren Schaden durch den kommenden Winter kommen. Es benötigt dafür jedoch einige Anstrengungen. Um uns unabhängig vom russischen Öl und Gas zu machen, braucht es kurzfristige Lösungen und eine langfristige Vision. Die kurzfristige Lösung lautet Flüssiggas.
LNG als schnelle Hilfe
Sie haben es sicher mitbekommen: In Deutschland sollen in Rekordzeit an den Standorten Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und Lubmin insgesamt vier Flüssigerdgas-Terminals entstehen. Bereits am 4. Juli dieses Jahres war der Baustart für Deutschlands ersten LNG-Terminal in Wilhelmshaven.
Flüssiggas bietet kurzfristig große Chancen, denn es kann weltweit transportiert werden und ermöglicht so den Handel mit internationalen Partnern (wie beispielsweise den USA), die über Pipelines kein Gas nach Deutschland transportieren können.
Durch den Aufbau einer eigenen LNG-Infrastruktur erhöht Deutschland seine Bezugsquellen und sichert das hohe Niveau der Versorgung mit Gas. Wirtschafts- und Energieminister Robert Habeck war in den vergangenen Wochen und Monaten bereits bei einigen potenziellen LNG-Lieferanten vorstellig.
Erneuerbare Energien und Wasserstoff als Langfristlösung
Mittel- und längerfristig sollen und werden erneuerbare Energien und Wasserstoff die fossilen Brennstoffe ersetzen und uns damit endgültig unabhängig vom russischen Öl und Gas machen. Die erneuerbaren Energien sollten bereits vor Putins Angriffskrieg in der Ukraine ausgebaut werden.
Nun soll das Tempo noch einmal beschleunigt werden. Auch in Sachen Wasserstoff gibt die Bundesregierung Gas. So waren beispielsweise Bundeskanzler Olaf Scholz und Robert Habeck im August in Kanada unterwegs, um einen wichtigen Wasserstoff-Deal abzuschließen.
Bei dem Staatsbesuch haben sich Kanadas Energieminister Jonathan Wilkinson und
Robert Habeck auch über Projekte eines deutschen Unternehmens informiert. Zukünftig sollen elf Gigawatt Windkraft dieses Unternehmens jährlich rund 900.000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren.