Wasserstoff-Profiteur 2G Energy bleibt auf Wachstumskurs

Der 24. Februar 2022 markiert eine Zeitenwende. Der Überfall auf die Ukraine erfordert ein radikales Umdenken in der Energiepolitik. Klar ist: Der Westen muss unabhängiger vom russischen Öl und Gas werden. Daher wird zukünftig noch stärker in regenerative Energien investiert. Darüber hatte ich an dieser Stelle bereits berichtet.
Ein weiterer Punkt: Es wird auch verstärkt in Wasserstoff investiert. Die Europäische Union hat unlängst mitgeteilt, dass man eine gigantische Wasserstoff-Offensive plant. In einer Studie rechnet die EU vor, dass in dieser Branche langfristig 5,4 Mio. Arbeitsplätze und ein Jahresumsatz von 800 Mrd. Euro entstehen.
Der Wasserstoff-Anteil am Energie-Mix soll von aktuell 1% auf knapp 25% steigen. Ein Profiteur dieser Entwicklung ist die deutsche 2G Energy AG. Das Unternehmen hat vor wenigen Tagen seine Umsatzzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr veröffentlicht.
Unternehmens-Portrait
2G Energy zählt zu den etablierten Unternehmen auf dem deutschen Markt für sogenannte dezentrale Energieerzeugung. Es hat sich auf die Herstellung von Energieerzeugungssystemen mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in Blockheizkraftwerken (BHKW), die mit Erdgas, Biogas und Wasserstoff betrieben werden können, spezialisiert.
Besonders spannend: Die Anlagen von 2G können ohne größeren Aufwand und ohne das größere Kosten entstehen auf den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet werden. Damit bietet das Unternehmen genau das, was die neue Bundesregierung verlangt.
Wachstumskurs hält an
Schauen wir auf die Zahlen: 2G hat seinen Wachstumskurs im abgelaufenen Jahr fortgesetzt und den Umsatz um 6% von 246,7 auf rund 265 Mio. Euro gesteigert. Das Servicegeschäft wuchs sogar um 20% von 93,3 auf über 110 Mio. Euro.
Dank eines starken Jahresendgeschäftes erreichten die Umsätze im Bereich Neuanlagen mit rund 151 Mio. Euro nahezu das hohe Niveau des Vorjahres (153,4 Mio. Euro). Als Umsatztreiber erwies sich – wie schon geschrieben – das Servicegeschäft mit Umsätzen von deutlich über 110 Mio. Euro.
Hiervon entfielen rund 4,7 Mio. Euro auf die HJS Motoren GmbH, die ab der vollständigen Übernahme Ende Mai 2021 in den Konzernabschluss einbezogen wird. Auch im laufenden Jahr läuft es sehr gut bei 2G. Das Unternehmen hat bereits vor Wochen die Umsatzprognose für 2022 angehoben
Der 2G-Vorstand geht davon aus, dass die diversen politischen Initiativen, die geplant sind und teilweise schon in groben Zügen vorgestellt wurden, die Nachfrage in Deutschland und Europa weiter befeuern werden.