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Mayr Melnhof mit Zukauf in Finnland weiter auf Expansionskurs

Inhaltsverzeichnis

Langweilig, aber lukrativ. Diese zwei Adjektive passen auf die Mayr Melnhof-Aktie wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Auch wenn das Geschäft rund um Karton- und Faltschachtelprodukte auf den ersten Blick wenig sexy wirkt, für die Anleger hätte sich zuletzt ein Engagement durchaus gelohnt. Lief die Aktie vorher drei Jahre lang in einem Seitwärtskorridor, ist sie nun ausgebrochen und hat das höchste Niveau seit dem Börsengang im Jahr 1994 erreicht.

Mayr Melnhof im Portrait

Auch wenn der österreichische Konzern beileibe nicht jedem Anleger ein Begriff sein dürfte, eine kleine Nummer ist die Firma keineswegs: Immerhin handelt es sich bei der Mayr-Melnhof Gruppe um den weltweit größten Hersteller von Recyclingkartons und Europas führender Produzenten von Faltschachteln sowie einen bedeutenden europäischen Verpackungshersteller für Zigaretten und Süßwaren. Die Leistungen von Mayr-Melnhof konzentrieren sich ausschließlich auf diese Kernbereiche, die in zwei operativen Segmenten, MM Karton und MM Packaging, geführt werden.

Dabei kann das Unternehmen auf eine lange Historie zurückblicken: Bereits im Jahr 1950 begann mit der Errichtung der ersten Kartonmaschine im Stammwerk Frohnleiten in der Steiermark die industrielle Fertigung von Faltschachteln aus Karton. Zigaretten, Reis oder Nudeln sowie Apparate und Geräte für Haushalte oder Gewerbe.

Langsames, aber stetiges Wachstum

Mit seiner Positionierung konnte der Konzern in den zurückliegenden Jahren zwar kein Aufsehen erregendes, aber ein beachtlich konstantes Wachstum erreichen. Seit 2013 erhöhten sich die Umsätze von 1,99 auf 2,54 Milliarden Euro. Zeitgleich verbesserte sich das Nettoergebnis von 122 auf 190 Millionen Dollar. Entsprechend erhöhte sich die Gewinnmarge von 6,12 auf 7,46% in 2019.

Faltschachtelspezialist manövriert zielsicher durch die Pandemie

Auch in diesem Jahr setzt sich die stabile Entwicklung weiter fort. Die Konzentration auf die systemrelevanten Produkte, Karton und Kartonverpackung für Güter des täglichen Bedarfs, zeigt trotz herausfordernder Rahmenbedingungen eine gewisse Resilienz. So erreichte der Umsatz nach neun Monaten mit 1,90 Milliarden Euro nahezu das Niveau des Vorjahres (-1,1%). Auf Grund von Einmaleffekten und Strukturanpassungen gab der Gewinn aber gleichzeitig nach. Am Ende stand ein Profit von 116,3 Millionen Dollar (-20,5% zum Vorjahresquartal) respektive ein Gewinn von 5,78 Euro je Aktie in den Büchern.

Zukauf in Finnland für 425 Millionen Euro

Zugleich setzt der Konzern seinen Expansionskurs weiter fort und stellt die Weichen für die Zukunft: Gerade wurde eine Vereinbarung zur Übernahme der finnischen Kotkamills Group Oyj für rund 425 Millionen Euro unterzeichnet. Mit dem Deal bauen die Österreicher ihre Position am Markt für Frischfaserkarton und Food Service Board weiter aus und stärken die Marktposition bei Recyclingkarton.

Zum Hintergrund: Kotkamills betreibt im südfinnischen Kotka zwei Karton- bzw. Papiermaschinen. Das Unternehmen beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und erwirtschaftete in den letzten zwölf Monaten 380 Millionen Euro Umsatz und einen Gewinn vor Abschreibungen von 55 Millionen Euro.

Investitionen im Heimatmarkt

Zudem wurde vor wenigen Tagen eine Großinvestitionen am Kartonstandort Frohnleiten in der Steiermark bekanntgegeben. In den kommenden zwei Jahren 2021-2022 sollen dort im Rahmen eines umfassenden Erneuerungs- und Ausbauprogramms mehr als 100 Millionen Euro in die Kartonfabrik fließen. Mayr-Melnhof verfügt in Frohnleiten nach Unternehmensangaben über die höchste Produktionskapazität der europäischen Kartonindustrie. Auf zwei Kartonmaschinen mit einer Kapazität von insgesamt 520.000 Tonnen produziert MM Recyclingkarton. Das ist mehr als ein Fünftel des gesamten Verbrauches von Recyclingkartons in Europa. Mit der Investitionsoffensive soll die Produktionskapazität nochmals um 10% ausgebaut und zahlreiche Arbeitsplätze gesichert werden.

Die Aktionäre scheinen die Nachrichten zu freuen. Nach dem Ausbruch aus dem Seitwärtskorridor haben die Papiere nochmals deutlich an Dynamik gewonnen. Das Kursplus beträgt seit dem Jahreswechsel inzwischen über 30%.