Nachfrageimpulse aus der Industrie elektrifizieren
Die Corona-Krise hat die Elektronik-Branche schwer getroffen.
Vor allem die Geschäfte zwischen Unternehmen (B2B) gerieten unter Druck. Die meisten Elektronikkonzerne liefern wichtige Vorprodukte für Kunden, die selbst einer zyklischen Geschäftsentwicklung unterliegen. Unsere Elektronikwerte gelten deshalb als ein Gradmesser für die weltweite Konjunkturentwicklung.
Mit ABB, General Electric, Siemens und Toshiba lässt sich die kurz- und mittelfristige Entwicklung weltweit grob taxieren, denn diese Konzerne sind so stark vernetzt, dass sich Nachfrageschwächen in einzelnen Industriesektoren in deren Zahlenwerken bemerkbar machen müssen. Hier zeigt sich derzeit ein gemischtes Bild. Die alten Industrien wie der Anlagenbau, klassische Ingenieursprojekte oder das fossile Energiegeschäft sind im vergangenen Jahr kräftig unter Druck geraten und haben teils zweistellige Wachstumsrückgänge verzeichnen müssen, holen jetzt aber mit großen Schritten auf. Noch ist es verfrüht, von einem Rekordjahr 2021 zu sprechen.
Die Aufholjagd beginnt
Ein gutes Beispiel hierfür ist Emerson. Zwar sind die Zahlen für das 1. Halbjahr noch etwas enttäuschend ausgefallen, die Aussichten für die nächsten Monate sind aber positiv. Der Konzern wird von den Nachholeffekten der Industrie profitieren und verfügt über eine hervorragende Liquidität, die es ermöglicht, wieder schneller zu wachsen und richtungsweisende Investitionen zu tätigen.
Ein weiteres Beispiel ist Hitachi. Die Japaner haben die Restrukturierung erfolgreich abgeschlossen und setzen jetzt auf die Digitalisierung und erneuerbare Energien. Dazu werden zahlreiche Unternehmen aufgekauft, um die eigene Konzernstruktur zu stärken. Auch in Deutschland hat Hitachi seine Präsenz mit zwei Übernahmen verstärkt. Zahlentechnisch blieb der Umsatz zwar noch auf dem Vorjahresniveau, dafür ist unterm Strich ein Gewinnsprung von 470,5% auf 502 Mrd. Yen gelungen. Vor diesen japanischen Erfolgen braucht sich das deutsche Industrieurgestein Siemens nicht verstecken.
Siemens hat für das 1. Halbjahr gute Zahlen vorgelegt und seinen Umsatz um 4,7% auf 28,7 Mrd. € gesteigert. Unterm Strich ist ein Gewinnsprung von 36,1% auf 3,43 € je Aktie gelungen. Der Auftragsbestand belegt anschaulich, dass sich diese Entwicklung im Jahr 2021 und wahrscheinlich auch im Jahr 2022 fortsetzen wird.
Sony vor neuem Rekordjahr
Dass es für Sony ein Rekordjahr wird, steht praktisch fest. Die neue Spielekonsole stellt alles in den Schatten und garantiert neue Rekordergebnisse. Sony hat bereits für das abgelaufene Geschäftsjahr beeindruckende Zahlen vorgelegt und bei einem Umsatzplus von 9% auf 9 Bio Yen den Gewinn auf 1,2 Bio Yen mehr als verdoppelt.
Der Konzern kommt mit der eigenen Produktion nicht nach. Andernfalls wären die Ergebnisse noch besser ausgefallen. Die Konsole ist seit Marktstart weltweit ausverkauft.