Erlebnis Akademie: Naturerlebnisse an der Börse

Das Thema Börse ist für mich auch deshalb so spannend, weil man immer wieder neue Unternehmen und neue Geschäftsmodelle kennenlernt. Das ist aber nicht nur interessant mit Blick auf die eigene Geldanlage, sondern auch, weil dadurch beispielsweise neue Urlaubsideen entstehen können. So zum Beispiel ein Naturerlebnis mit der börsennotierten Erlebnis Akademie AG.
Dabei handelt es sich um ein sehr kleines und wenig bekanntes börsennotiertes Unternehmen aus Deutschland, das ich Ihnen nun erst einmal vorstellen möchte, bevor ich auf die aktuellen Zahlen und die weiteren Perspektiven eingehe.
Die Erlebnis Akademie AG im Portrait
Die 2001 gegründete und im bayerischen Bad Kötzting ansässige Erlebnis Akademie AG ist ein führender Anbieter und Betreiber von Baumwipfelpfaden. Bis heute hat das Unternehmen eine Reihe von Baumwipfelpfaden und Waldspielplätzen inklusive ergänzender Einrichtungen (u.a. gastronomische Angebote) errichtet.
Die deutschen Standorte befinden sich im Schwarzwald, im Nationalpark Bayerischer Wald, auf Usedom, auf Rügen sowie an der Saarschleife. Darüber hinaus wurden zwei Standorte in Tschechien sowie jeweils einer in der Slowakei, in Österreich, in Slowenien sowie in Frankreich errichtet.
Die pädagogischen Inhalte wurden jeweils in Kooperation mit renommierten Partnern, wie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, umgesetzt. Zielgruppe des Angebots der Erlebnis Akademie sind Menschen jeden Alters. Das formulierte Ziel: Mit klarer Wachstumsstrategie zu Europas führendem Anbieter von Naturerlebniseinrichtungen werden.
2020er Zahlen stark von Corona geprägt
Schauen wir nun auf die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres, da hier die Risiken des Geschäftsmodells gut sichtbar werden: Die 2020er Zahlen waren stark von den Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beeinträchtigt.
Der Umsatz ging verglichen mit 2019 von 16,5 auf 14,9 Mio. Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich von 6,4 auf 5,7 Mio. Euro und das operative Ergebnis (EBIT) von 2,9 auf 1,8 Mio. Euro.
Ein Vergleich zwischen 2018 und 2019 sieht jedoch ganz anders aus: Hier legte der Umsatz von 15,3 auf 16,5 Mio. Euro zu, das EBITDA von 5,4 auf 6,4 Mio. Euro und das EBIT von 2,3 auf 2,9 Mio. Euro. Das zeigt: Das Geschäftsmodell der Erlebnis Akademie funktionierte vor Ausbruch der Corona-Pandemie gut.
Da das Geschäftsmodell außerhalb einer Pandemie gut zu funktionieren scheint und eine weitere Expansion geplant ist, kann die Aktie der Erlebnis Akademie auf mittlere und längere Sicht durchaus spannend sein.
Allerdings ist die Marktkapitalisierung sehr klein und damit auch der Handel mit der Aktie nur eingeschränkt möglich. Das bedeutet auch: Wenn Sie in die Aktie investieren möchten, sollten Sie immer limitiert ordern.
In Corona-Zeiten bleiben Aktien aus der Freizeitbranche riskant. Wer sich für das Unternehmen interessiert, kann jedoch die Zeit nutzen und die Freizeitangebote testen. Stimmt die Qualität, könnte das eine Investitions-Idee für die Nach-Corona-Phase werden. So können Sie Freizeit und Geldanlage verbinden.