Reckitt Benckiser: Starke Zahlen dank starker Marken

Aktien, die im laufenden Jahr im Plus liegen, sind eher selten. Eine solche Aktie ist die des britischen Konsumgüterherstellers Reckitt Benckiser. Verantwortlich für die gute Kursentwicklung sind das Geschäftsmodell und die guten Zahlen, die das Unternehmen vorgelegt hat. Auf die jüngsten Zahlen blicken wir gleich.
Reckitt Benckiser im Portrait
Zunächst zum Unternehmen und zum Geschäftsmodell: Reckitt Benckiser entstand im Dezember 1999 aus der Fusion der britischen Gesellschaft Reckitt & Colman mit dem niederländischen Unternehmen Benckiser NV.
Der Hauptaktionär von Reckitt Benckiser war lange Zeit die deutsche Familie Reimann. Der Ursprung der Beteiligung der Familie Reimann an Reckitt Benckiser ist folgender: Im Jahr 1851 gründete der Chemiker Karl Ludwig Reimann zusammen mit Johann Adam Benckiser in Ludwigshafen eine Chemiefabrik.
Daraus entstand das Unternehmen Benckiser, das später mit Reckitt & Colman fusionierte. Der daraus entstandene britische Konzern Reckitt Benckiser ist heute weltweiter Marktführer bei Haushaltsreinigern und führender Hersteller von Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln, die Sie beispielsweise unter den Marken Calgon, Sagrotan oder Vanish kennen könnten.
Damit ist Reckitt im Bereich der sogenannten nicht-zyklischen Basis-Konsumgüter tätig. Das bedeutet: Die Kunden kaufen die Produkte auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten, da zum Beispiel auf Spülmaschinentabs oder auf Waschmittel kaum verzichtet werden kann. Daher laufen die Geschäfte auch bei hoher Inflation oder bei schwächerer Konjunktur gut, wie die nun vorgelegten Zahlen zeigen.
Gute Quartalszahlen auch dank Preissteigerungen
Im abgelaufenen Quartal stieg der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 11,9%. Davon entfielen 9,7 Prozentpunkte auf Preiserhöhungen und 2,2 Prozentpunkte auf Absatzsteigerungen.
Das zeigt: Reckitt Benckiser kann die höheren Lohnkosten und Einkaufspreise recht zügig an die Kunden weitergeben, und die Kunden kaufen sogar mehr Produkte des Unternehmens trotz der höheren Preise. Der Gewinn erreichte im jüngsten Quartal einen Wert von 1,4 Mrd. Britischen Pfund (GBP).
Positiver Ausblick auf das Gesamtjahr
Für das Gesamtjahr rechnet das Management nun mit einem vergleichbaren Umsatzwachstum zwischen 5 und 8% (zuvor oberes Ende des Spanne von 1 bis 4%) und einer Steigerung der bereinigten operativen Gewinnmarge.
Diese war im 1. Halbjahr 2022 um 290 Basispunkte auf 25,6% gestiegen. Die Umsatz- und Gewinnsteigerungen, die in diesem Jahr bereits erzielt wurden und noch erzielt werden sollen, liefern dann auch die Basis für die nächste Dividendenanhebung im kommenden Jahr.
Zum Schluss noch ein Blick auf die Reckitt-Aktie: Das Papier legte auf Euro-Basis seit Jahresbeginn um gut 3% zu (hinzu kommt noch die Dividende), während beispielsweise der DAX im bisherigen Jahresverlauf ein Minus von gut 19% verzeichnete. Nach meinen Analysen wird die Reckitt-Aktie in dem anhaltend inflationären Umfeld auch ein gutes Investment für dividenden-orientierte Anleger bleiben.