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Adesso: Starkes Umsatzwachstum im 1. Quartal

Inhaltsverzeichnis

Gestern haben wir uns hier im Schlussgong mit der Aktie des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund und mit dem dramatischen Kurssturz nach der auf der Zielgeraden verspielten Meisterschaft beschäftigt.

Wir bleiben in der Region: Heute blicken wir auf einen in Dortmund ansässigen IT- und Software-Spezialisten, der zwischen November 2022 und Mitte Januar dieses Jahres eine sportliche Rally hingelegt hat. Der Aktienkurs stieg in diesem kurzen Zeitraum um beinahe 60%.

Seither ist die Aktie jedoch im Rückwärtsgang unterwegs. Zu den Ursachen dafür kommen wir gleich; ebenso wie zu den aktuellen Zahlen des Unternehmens. Zuvor blicken wir kurz auf das Geschäftsmodell:

Die Digitalisierungs-Spezialisten

Adesso ist ein herstellerunabhängiger IT-Dienstleister mit den Schwerpunkten Beratung und Softwareentwicklung. Dabei konzentriert sich die Gesellschaft auf die elektronische Unterstützung übergreifender Geschäftsprozesse.

Adesso begleitet Kunden bei der Abbildung und Entwicklung innovativer Geschäftsideen durch geeignete Softwaresysteme und Lösungen. Unternehmen können hierdurch flexibler auf Marktanforderungen reagieren und produktiver arbeiten. Das Dienstleistungsspektrum umfasst sowohl die fachliche Beratung als auch die praktische Umsetzung.

Aktuelle Beispiele sind die Entwicklung von Web-Portalen zur Abbildung von Prozessschritten zwischen Erst- und Rückversicherungen oder die Entwicklung eines Informationssystems für die spezifischen Erfordernisse der gesetzlichen Krankenversicherungen.

32% Umsatzwachstum im 1. Quartal

Blicken wir auf die jüngsten Zahlen: Der starke Wachstumskurs von Adesso wurde im 1. Quartal dieses Jahres mit einem Umsatzplus von 32% auf einen neuen Quartalshöchstwert von 276,2 Mio. Euro fortgesetzt.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich jedoch im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 17,9 Mio. Euro. Verantwortlich dafür waren ein weiterhin starker Personalaufbau (+36% gegenüber dem Vorjahreswert), ein nach wie vor überdurchschnittlich hoher Krankenstand und eine unterdurchschnittliche Projektauslastung.

Die zuletzt schwächelnde Profitabilität ist – neben dem aktuell allgemein schwierigen Marktumfeld für IT- und Software-Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum – meines Erachtens einer der wesentlichen Gründe für die Kursschwäche der vergangenen Wochen und Monate.

Positiv ist aber hervorzuheben, dass Adesso in fast allen Kernbranchen dynamische Umsatzzuwächse im zweistelligen Prozentbereich erzielen konnte. Ebenfalls positiv ist, dass trotz eines Gewinns unter den eigenen Erwartungen im 1. Quartal die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt wurden. 

Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt

Der Adesso-Vorstand rechnet für den weiteren Jahresverlauf mit einer sich normalisierenden Krankheitsquote sowie angesichts angestoßener Maßnahmen mit einer anziehenden Auslastung. Der Auftragsbestand liegt auf Rekordniveau.

Dabei wird das zur Zeit noch laufende 2. Quartal des Jahres mit der geringsten Anzahl an Arbeitstagen jedoch noch keinen wesentlichen Beitrag zur Margenverbesserung leisten. Im Vergleich dazu hält das 3. Quartal des Jahres sechs und das 4. Quartal zwei Arbeitstage mehr bereit. Vor allem im 2. Halbjahr werden zusätzliche Lizenzerlöse erwartet.

Auf dieser Basis hat der Vorstand seine Gesamtjahresprognose 2023 von über 1 Mrd. Euro Umsatz bei einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 100 bis 110 Mio. Euro bekräftigt. Geht die Prognose auf, dürfte der Aktienkurs spürbar Luft nach oben haben.