Deutsche Post: Top-Zahlen und 4,6% Dividendenrendite

DAX und Co. sind heute weiter in die Knie gegangen. Verantwortlich dafür ist eine Bankenpleite in den USA. Die Silicon Valley Bank (SVB) war nach dem Verkauf eines Anleiheportfolios mit erheblichem Verlust in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Nachdem eine Kapitalerhöhung scheiterte, folgte die Pleite.
Ein Dominoeffekt mit zahlreichen weiteren Banken-Pleiten ist jedoch aus heutiger Sicht nicht zu erwarten, da es sich bei der SVB um eine relativ kleine Bank mit einem Branchenfokus auf Technologieunternehmen handelt und weil zudem Sicherheitsgarantien für die Einlagen gegeben wurden.
Streik auf den letzten Metern abgewendet
Wer in diesen schwachen Börsentagen auf Schnäppchenjagd gehen will, kann speziell auf starke Dividenden-Zahler achten. Bei der Suche nach solchen Werten blicken wir auf die laufende Berichtssaison, in der die Deutsche Post Ende vergangener Woche für einen weiteren Höhepunkt gesorgt hatte.
Zunächst aber ein Blick auf die Verhandlungsergebnisse zwischen dem Logistikkonzern und der Gewerkschaft Verdi, die am Wochenende zu einer Absage der angedrohten unbefristeten Streiks führten.
Alle 160.000 Beschäftigten des Logistik-Konzerns sollen ab 1. April dieses Jahres monatlich 340 Euro mehr erhalten. Das bedeutet eine durchschnittliche Lohnsteigerung um 11,5%. Darüber hinaus sollen die Beschäftigten eine Sonderzahlung zum Inflationsausgleich von insgesamt 3.000 Euro netto über 15 Monate erhalten. Davon sollen 1.020 Euro bereits im April fließen. Der neue Tarifvertrag soll insgesamt 24 Monate laufen.
Post-Personalvorstand Thomas Ogilvie kommentiert die Einigung wie folgt: „Wir sind im Interesse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch unserer Kunden über unsere finanzielle Schmerzgrenze hinaus gegangen. Wichtig ist, dass wir längere Streiks zu Lasten unserer Kunden und des Unternehmens vermeiden konnten.“
Rekordzahlen der Deutschen Post
Blicken wir nun auf die Zahlen: Der Umsatz der Deutschen Post wuchs im vergangenen Geschäftsjahr um 15,5% auf 94,44 Mrd. Euro, und das operative Ergebnis (EBIT) stieg von 7,98 Mrd. auf den neuen Rekordwert von 8,44 Mrd. Euro. Der Gewinn je Aktie kletterte von 4,01 auf 4,33 Euro.
Die Belohnung für die Post-Aktionäre: Auf Basis der sehr guten Geschäftsentwicklung im Jahr 2022 soll die Dividende in diesem Jahr auf 1,85 Euro je Aktie angehoben werden. Die Dividendenrendite liegt damit auf Basis des aktuellen Kurses bei knapp 4,6%.
Ebenfalls erfreulich für die Aktionäre der Deutschen Post ist, dass der Konzern das laufende Aktienrückkaufprogramm um 1 Mrd. Euro erhöht hat. Das bedeutet: Da die Zahl der Post-Aktien weiter sinken wird, steigt automatisch der Anteil der Aktionäre am Postkonzern, ohne dass diese auch nur einen Cent zusätzlich investieren müssen.
Post-Chef Frank Appel: „Wir haben einmal mehr bewiesen, dass unser Konzern in der Lage ist, auch schwierige Zeiten zu meistern, und wir blicken in bester Verfassung nach vorne.“ Damit bleibt die Post-Aktie aus meiner Sicht ein gutes Investment – nicht nur für Dividendenjäger.