HelloFresh-Aktie: Wachstum wird teurer

Lassen Sie sich gerne Essen kommen? Ich gebe zu, dass Lieferdienste mir das Leben ab und an durchaus leicht machen. Etwa an Arbeitstagen. Wenn der Hunger kommt bestellen, zu Ende arbeiten und dann frisch genießen. Doch in Zeiten von Inflation und nach Corona gibt es auch ebenso viele Menschen, die ihr Geld zusammenhalten und wenn, dann lieber in Gesellschaft und auswärts genießen.
Was das für HelloFresh bedeutet? Wir haben es für Sie analysiert! HelloFresh ist ein junges Unternehmen aus Berlin, das sich auf die Auslieferung von Kochboxen spezialisiert hat. Im Lieferumfang sind sämtliche Zutaten und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung enthalten. Die Kochboxen sollen nachweislich gesund sein, gleichzeitig aber auch schnell zubereitet werden können.
Wachstum wird zunehmend teuer
HelloFresh hat 2022 mit 7,6 Mrd € seinen Umsatz um 26,9% erhöht. Der Gewinn hat sich auf 125,1 Mio € nahezu halbiert. Die um 46% gestiegenen Marketingkosten drückten das Ergebnis. Die Anzahl verkaufter Mahlzeiten legte um 8,5% zu, wobei der um Wechselkurse bereinigte durchschnittliche Bestellwert um 10% stieg. Der größte Wachstumsmarkt ist die USA, wo 37,2% mehr umgesetzt werden konnte.
Hier wurde mit Good Chop eine Premium-Marke für Fleisch und Meeresfrüchte platziert. Mit Youfoodz soll auch das Australien-Geschäft wachsen. Das Wachstum schätzt HelloFresh im Bereich der Kochboxen jedoch zurückhaltend ein. Deshalb werden die Kapazitäten für Fertiggerichte ausgebaut, um auch Single-Haushalte vermehrt anzusprechen. Hier soll der Umsatz bis 2025 verdoppelt werden.
Das schmeckt uns nicht
Nicht alle Märkte sind rentabel. Das Management entschied sich für einen Rückzug aus Japan. Die Anzahl der Kunden ist im 4. Quartal um 1,5% zurückgegangen. Mit neuen Produktionsstandorten in Großbritannien, Deutschland und Kanada wird Kapazitätsengpässen entgegengewirkt. Die Deckungsbeträge werden konstant bei 25% gehalten. Die Eigenkapitalquote von 38% ist für ein wachstumsorientiertes Unternehmen überdurchschnittlich.
Mit Aktienrückkäufen im Volumen von 125 Mio € wurde der Wert der Aktie stabilisiert. Bis zu 10% der Aktien dürfen bis 2025 zurückgekauft werden. Das Management rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem adjustierten EBITDA von 460 bis 540 Mio €. Wir sind angesichts des darbenden Geschäfts etwas vorsichtig. Auch winkt hier keine Dividende.