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Zuckerpreis: Steht diese Aktie vor dem Comeback?

Inhaltsverzeichnis

Jedes Jahr konsumiert die Menschheit rund 165 Millionen Tonnen Zucker. Die Saccharose, so der chemische Name des Haushaltszuckers, ist damit einer der meist verwendeten Zusatzstoffe für Lebensmittel – längst nicht mehr nur in Süßspeisen.

Kein Wunder also, dass Zucker bzw. entsprechende Pflanzen wie Zuckerrohr zu den wichtigsten Rohstoffen der Welt zählen. Aber ist diese Grundressource auch ein lukratives Investment für Sie? Zumindest aktuell lässt sich das mit einem vorsichtigen Ja beantworten.

Extremwetterlagen treiben Zuckerpreis an

Der Grund: Zwar stieg der weltweite Zuckerkonsum in den letzten Jahren nur relativ moderat an. Die Angebotsseite aber gerät derzeit unter Druck. Schauen Sie: Zucker ist ein natürliches Produkt und damit abhängig von der Landwirtschaft. Diese wiederum ist abhängig von einer funktionierenden Ernte, die es nur dann geben kann, wenn die Umweltbedingungen stimmen.

Gerade in Zeiten immer häufigerer Extremwetterlagen gerät dieses Gleichgewicht aber zunehmend ins Wanken. Die Folge: Durch die schlechtere Ernte verringern sich die Bestände rund um den Globus, was den Zuckerpreis anheizt.

Schlechte Ernte in Brasilien befürchtet

Eine solche Situation zeichnet sich momentan ab. Im Mittelpunkt: Brasilien. Das Land ist mit Abstand der weltgrößte Lieferant von Zuckerrohr. Doch wegen ungewöhnlicher Dürre und Frostschäden könnten die Produktionszahlen dort alsbald auf den schlechtesten Wert seit Jahrzehnten schrumpfen.

Das Forschungsinstitut IHS Markit prognostiziert dadurch ein spürbares Defizit auf dem globalen Zuckermarkt. Hinzu kommt, dass auch in der EU die Anbauflächen seit Jahren rückläufig sind. Experten rechnen deshalb damit, dass der Zuckerpreis, der bereits jetzt ein Drittel über dem Niveau des Vorjahres liegt, weiter ansteigen könnte.

Südzucker profitiert

Das wiederum schafft Potenzial für so manche Aktie. Zum Beispiel: Südzucker. Das Mannheimer Unternehmen ist der größte Zuckerverkäufer der Welt und profitiert deshalb von steigenden Preisen.

Bereits im zweiten Geschäftsquartal Quartal 2021 (per Ende August) hat sich das gezeigt. Nach Jahren der Schwächephase konnte man endlich wieder mit Wachstumszahlen glänzen. So verbesserte sich der Umsatz konzernweit um rund 10 Prozent auf 1,84 Milliarden Euro, das operative Konzernergebnis legte um rund 25 Prozent auf 85 Millionen Euro zu.

Starkes Wachstum gab es im klassischen Zuckergeschäft. Hier verbesserte man in Q2 das operative Ergebnis auf rund 7 Millionen Euro (Vorjahr: -42).

Gibt es bald wieder einen Nettogewinn?

Südzucker jedenfalls ist optimistisch gestimmt. Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet man mit einem Umsatz von 7 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,7). Interessant für Sie als Anleger ist aber die Gewinnprognose. So stellte der Konzern nach mehreren Verlustjahren endlich wieder einen Nettogewinn in Aussicht.

Dies könnte sich auf längerfristige Sicht auch in einer höheren Dividende niederschlagen. Derzeit zahlt Südzucker pro Anteilsschein nur 0,20 Euro aus (Dividendenrendite: 1,4 %).

Südzucker könnte mit Blick auf die Marktentwicklung einen Wendepunkt erreicht haben. Noch ist die Aktie relativ günstig bewertet und notiert nach wie vor weit unter dem Vor-Corona-Niveau. Auf langfristige Sicht dürfte es hier noch einiges an Potenzial geben.