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VW: Markenportfolio wird an der Börse fast verschenkt

VW: Markenportfolio wird an der Börse fast verschenkt
AR Pictures / shutterstock.com
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Wie absurd niedrig viele Aktienkurse derzeit sind, hat der Börsengang der Porsche AG aufgezeigt, den die Muttergesellschaft Volkswagen trotz des negativen Umfelds erfolgreich durchgezogen hat. Das zeigt: Der Wolfsburger Autobauer ist massiv unterbewertet und hat enormes Erholungspotenzial.

Marken-Portfolio enthält „versteckte Schätze“

Der neue VW-Chef Oliver Blume hat sich vom negativen Umfeld nicht abschrecken lassen und den größten deutschen Börsengang seit der Telekom 1996 wie geplant durchgezogen. Nach dem erfolgreichen Debüt kommt der Sportwagenhersteller Porsche auf einen Börsenwert von fast 80 Mrd. Euro.

Damit ist die Tochter, an der VW nach wie vor 78% hält, mehr wert als die Mutter. Allein die Beteiligung an Porsche deckt den aktuellen Börsenwert des Wolfsburger Autobauers zu rund 85% ab. Dabei hat VW weit mehr zu bieten als „nur“ die Porsche AG.

Neben der Kernmarke VW zählen auch Audi, Seat, Skoda, Lamborghini, Bentley und Bugatti zum Konzern. Nicht zu vergessen die Batteriesparte, deren Wert Experten auf mindestens 10 Mrd. Euro taxieren. Auch sie ist ein Kandidat für einen Börsengang.

Fairer Wert etwa doppelt so hoch

Insgesamt dürfte der Wert des VW-Marken-Portfolios bei schätzungsweise 160 Mrd. Euro liegen. Bewertet wird VW an der Börse derzeit aber gerade einmal mit rund 76 Mrd. Euro. Der Aktienkurs müsste sich vom aktuellen Niveau aus also mehr als verdoppeln, um den „fairen“ Wert zu erreichen.

Nach dem erfolgreichen Porsche-Börsengang prüft das VW-Management derzeit offenbar auch eine Börsennotiz der Audi-Tochter Lamborghini. Dies berichtet die Mailänder Finanzzeitung „Milano Finanza“. Analysten schätzen den Wert des ertragsstarken Luxussportwagen-Herstellers auf rund 10 Mrd. Euro.

VW ist Tesla-Jäger Nummer eins

Auch operativ sieht es bei Volkswagen gut aus. In Sachen Elektromobilität ist das Unternehmen hervorragend aufgestellt und gilt als Tesla-Jäger Nummer eins. Ich sehe gute Chancen, dass die Wolfsburger den amerikanischen Pionier bereits 2024 als führenden Hersteller von Elektroautos ablösen können.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres steigerte VW die Auslieferung vollelektrischer PKW um satte 25%. Trotz anhaltender Versorgungsengpässe wurden bis Ende September 366.400 vollelektrische Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Im Vorjahr waren es per Ende September noch 293.000 Fahrzeuge.

VW-Managerin Hildegard Wortmann kommentiert die Entwicklung wie folgt: „Die Kunden lieben das vollelektrische Modell-Portfolio unserer Marken, das breiter aufgestellt ist als jedes andere. Aufgrund der starken Nachfrage und der anhaltenden Versorgungsengpässe bleibt unser Auftragsbestand auf einem hohen Niveau.“

Die VW-Aktie ist massiv unterbewertet. Angesichts der verschachtelten Konzernstruktur, die viele Investoren zu überfordern scheint, ist ein gewisser Bewertungsabschlag zwar nachvollziehbar. Das aktuelle Kurs- und Bewertungsniveau ist nach meinen Berechnungen jedoch deutlich zu niedrig.