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Zalando geht die Luft aus

Zalando geht die Luft aus
Wirestock / Adobe Stock
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Wie halten Sie es mit dem Bestellen im Netz? Ich finde es durchaus praktisch – von den damit verbundenen Preisvorteilen einmal abgesehen. Gleichzeitig genieße ich es aber auch, durch eine lebendige Innenstadt zu schlendern. Doch trage ich mit meinem Online-Shopping nicht dazu bei, dass unsere Innenstädte immer mehr veröden?

Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Heute haben auch stationäre Händler digitale Angebote zur Kundenbindung. Man muss eben mit der Zeit gehen. Ob die Aktie von Zalando aktuell für Sie als Anleger angesagt ist, erfahren Sie in unserer Analyse.

Zalando wurde 2008 in Deutschland gegründet und ist der in Europa führende Online-Versandhändler für Schuhe und Mode, aber auch im kleineren Maßstab für Accessoires, Beauty-Produkte, Kosmetik und Sportartikel. Es wird mit über 1.500 Markenherstellern zusammengearbeitet. Das Sortiment reicht von Eigenmarken über Trendmarken bis hin zu etablierten Designermarken.

Grund zum Schreien – aber nicht vor Glück

2022 hat Zalando unsere Erwartungen enttäuscht. Der Umsatz lag mit 10,3 Mrd € 0,1% niedriger als im Vorjahr. Die angespannte konjunkturelle Lage hatte eine Kundenzurückhaltung zur Folge, die den Gewinn um 93% auf 16,8 Mio € einbrechen ließ.

Die Anzahl der Kunden ist um 5,6% auf 51,2 Mio gestiegen. Die Anzahl der Bestellungen konnte mit 261,1 Mio ein Wachstum von 3,5% erzielen. Allerdings ist die durchschnittliche Warenkorbgröße um -0,2% auf 56,7 € gesunken. Die steigenden Kunden- und Bestellungszahlen sind für das Unternehmen eher schädlich, da es bei so kleinen Bestellungen immer schwieriger wird, rentabel zu bleiben. Mit einem strengen Sparprogramm versucht Zalando, die Profitabilität mittelfristig wieder zu steigern.

Für 2023 erwartet das Unternehmen ein Umsatzwachstum zwischen -1% und 4%. Das bereinigte EBIT wird voraussichtlich zwischen 280 Mio und 350 Mio € liegen. Die Investitionen für den Ausbau der Logistikinfrastruktur und der Technologieplattform sollen weiterhin hoch bleiben. Im April hat die Aufsichtsratsvorsitzende Christina Stenbeck überraschend bekanntgegeben, dass sie sich nicht zur Wiederwahl stellen wird.

Stenbeck ist Großaktionärin der schwedischen Investmentgesellschaft Kinnevik, die bereits 2010, lange vor dem Börsengang an Zalando, beteiligt war. Der Investor trennte sich 2021 von seinem Engagement mit Zalando. Auf der Hauptversammlung am 24. Mai wird die bisherige Vize-Vorsitzende Kelly Bennett als Nachfolgerin vorgeschlagen. Die Aktie ist aktuell kein Renner, das Unternehmen hat zu kämpfen. Eine Dividende gibt’s ebenfalls nicht. Daher: Finger weg!