PMI Manufacturing Index – ein zuverlässiger Frühindikator für die US-Wirtschaft
Der PMI Manufacturing Index wird von Investoren gern als Frühwarnsystem genutzt. Was bei Tsunamis immer weiterentwickelt wird, gibt es so gesehen schon an der Börse. Insbesondere Privatanleger sollten diesen Index beachten.
Am jeweils ersten Werktag eines Monats wird der PMI veröffentlicht. Er zeigt an, ob die Wirtschaft in den USA aktuell wächst oder schrumpft. Als Vergleich dient dabei der Wert des Vormonats. Der PMI wird als Zahl dargestellt. Ist der Wert über 50, dann wächst die Wirtschaft. Bei Werten unter 50 sinkt die Wirtschaftsleistung. Für Spekulanten ist die Marke 50 deshalb ein wichtiger Wegweiser.
PMI Manufacturing Index: Aufbau
Der PMI (Purchasing Manager Index) wird auch ISM Manufacturing Index genannt. Herausgeber ist nämlich das Institute for Supply Management (ISM), also das Institut für Angebotsverwaltung. Die Berechnung des PMI basiert dabei auf 5 Subindizes, die unterschiedlich gewichtet sind. Die Kombination daraus ergibt den PMI. So ist der PMI Manufacturing Index aufgebaut:
- Auftragseingang: 30%
- Produktion: 25%
- Beschäftigung: 20%
- erhaltene Lieferungen: 15%
- Lagerbestand: 10%
Im PMI Manufacturing Index enthalten sind 20 produzierende Industrien. Als Investor erkennt man damit schnell, wie aktiv die Hersteller aktuell sind. Sollte die Aktivität sinken, sollte man auch das eigene Investment etwas zurückfahren.
PMI Manufacturing Index: Historischer Verlauf
Um ein besseres Gefühl für die unterschiedlichen Werte des PMI zu bekommen, ist unten der historische Verlauf des PMI Manufacturing Index abgebildet. Dabei ist gut zu erkennen, dass der PMI sich in den meisten Fällen zwischen 60 und 40 Punkten bewegt. Ausbrüche aus dieser Zone sind jedoch keine Seltenheit.

Die Rezessionen in den USA sind im Chart grau hinterlegt. Der PMI beginnt in der obigen Darstellung Anfang 1948 und endet Anfang März 2014.
Das Allzeithoch des PMI wurde im Juli 1950 erreicht. Damals markierte der PMI Manufacturing Index 77,5 Punkte. Knapp 30 Jahre später, im Mai 1980, markierte der Kurs das Allzeittief mit 29,4 Punkten.
PMI Manufacturing Index für Anleger
Der PMI gibt die US-Industrieproduktion an. Ein Wert von 50 wird dabei als neutral angesehen. Das bedeutet, die Industrie befindet sich auf demselben Niveau wie im Vormonat. In der Realität ist es häufig so, dass der PMI einen Vorsprung von 3 bis 6 Monaten zur realen Industrieproduktion hat. Aus diesem Grund gilt er als Vorläufer und kann als Frühwarnsystem für Privatanleger genutzt werden.
Ein Puffer von 3 bis 6 Monaten gibt Anlegern auch ausreichend Zeit, auf veränderte Marktsituationen zu reagieren. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass bei einem Wert unter 50 nicht gleich Panik ausbrechen darf. Erst wenn der PMI Manufacturing Index dreimal in Folge Werte niedriger als 50 ausgibt, kann man mit deutlich fallenden Kursen rechnen.
PMI zusammengefasst
Der PMI ist ein guter Indikator, um die aktuelle Lage der Wirtschaft zu erkennen. Vor allem lassen sich Trendwenden an den Märkte gut erkennen. Fällt der PMI im Vergleich zum Vormonat stark ab, reduzieren Anleger nicht sofort ihr Investment, aber sie werden vorsichtiger. Folgen mehrere schlechte Monate aufeinander, ist dies meistens ein Anzeichen für sinkende Aktienkurse.