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Chinas Solarrekord beflügelt Solar-Aktien

Inhaltsverzeichnis

China hat im ersten Halbjahr 2017 nach Angaben des chinesischen Solarverbands China PV Industry Association (CPIA) Solarmodule mit einer Leistung von 24,4 Gigawatt installiert – ein neuer Solarrekord. Insgesamt sind damit nach Angaben der CPIA 101,8 Gigawatt an Solarleistung in China installiert – so viele Solarmodule wie in keinem anderen Land der Welt.

Damit hat China sein offizielles Installationsziel (105 Gigawatt), das eigentlich erst im Jahr 2020 vorgesehen war, fast erreicht. Schätzungen gehen davon aus, dass China vielmehr seine Ziele erheblich übertreffen und im Jahr 2020 eine installierte Solarleistung von 166 bis 187 Gigawatt erreichen wird.

Hintergrund der ehrgeizigen Ziele sind die wachsenden Umweltprobleme im Reich der Mitte. Einen Teil dieser Probleme versucht Peking mit hohen Investitionen in neue Energieträger wie in die Solartechnik zu lösen.

China dominiert den Solarmarkt, doch der Energiebeitrag ist noch gering

Das Reich der Mitte ist mit Abstand der weltgrößte Investor in alternative Energien und fördert die einheimische Solarindustrie seit Jahren. Mehr als 60 % der weltweiten Solarzellen stammen heute aus China und Taiwan, heißt es bei der Internationalen Energieagentur (IEA).

Trotz der enormen Anstrengungen Chinas deckt die Solarenergie bislang nur 1 % des chinesischen Energiebedarfs. Ein Großteil der Energienachfrage (66 %) wird weiterhin von Kohlekraftwerken gedeckt – ein Zustand, den China aufgrund der Luftverschmutzungsprobleme (Smog etc.) in den Großstädten bis zum Jahr 2050 ändern will.

Als Prestige-Projekte dienen dabei unter anderem die weltgrößte Solarfarm (Longyangxia Dam Solarpark), diesich über eine Fläche von 30 Quadratkilometer erstreckt oder die weltweit größte schwimmende Solarfarm in Huainan mit einer Leistung von 40 Megawatt.

Solarfarm Huainan Sungrow

Weltgrößtes schwimmendes Solarkraftwerk in Huainan, Quelle: Sungrow

Aufgrund der ehrgeizigen Pläne Chinas können Anleger damit rechnen, dass die Nachfrage nach Solarmodulen aus China auch in den nächsten Jahren weiter hoch bleiben wird, auch wenn Peking zuletzt die Subventionen für die PV-Industrie zurückgefahren hat.

China will Solarindustrie weiter fördern: Diese Solar-Aktien könnten profitieren

Für Anleger stellt sich hier natürlich die Frage, welche Anbieter und PV-Hersteller am meisten vom chinesischen Hunger nach erneuerbaren Energien profitieren könnten. Zumindest die in Shangrao/China ansässige und profitable JinkoSolar hat sich in den letzten Jahren beim Ranking unter den weltgrößten Solarherstellern nach vorne gearbeitet und im Jahr 2016 die bisherige Nummer 1 im Markt, Trina Solar, von der Spitzenposition verdrängt.

JinkoSolar verdrängt Trina Solar von der Spitze

Per Ende 2016 wies JinkoSolar eine Produktionskapazität von 4 Gigawatt bei Solarzellen und 6,5 Gigawatt bei Solarmodulen auf. Zudem lieferte JinkoSolar im Jahr 2016 Solarmodule mit einer Leistung von 6,65 Gigawatt aus, womit das Unternehmen der weltgrößte Solarmodul-Hersteller war. Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch im JinkoSolar-Aktienkurs wieder, der in diesem Jahr um knapp 80 % zugelegt hat.

Canadian Solar will Solarmodul-Produktion auf 10 Gigawatt heben

Während die Nummer 2 im Markt, Trina Solar, inzwischen privatisiert wurde, wird der bislang drittgrößte Solar-Hersteller Canadian Solar, weiter an der Börse gehandelt. Canadian Solar hat zwar seinen Firmensitz im kanadischen Guelph, der Großteil der Solarmodule wird jedoch in China produziert. Bis Jahresende 2018 will Canadian Solar seine Solarmodul-Produktion auf über 10 Gigawatt ausbauen. Die niedrigen Herstellungskosten verhalfen Canadian Solar in 2017 zur Rückkehr in die Gewinnzone, wodurch auch die Aktie seit Jahresbeginn um mehr als 40 % zulegte.

First Solar holt beim Wirkungsgrad auf

Erwähnungswert ist auch Amerikas führender Solarkonzern First Solar. Anders als seine chinesischen Konkurrenten setzt First Solar auf Cadmiumtellurid-Solarzellen (CeTe) bzw. sogenannte Dünnschichtzellen, die zwar günstiger in der Produktion sind als Silizium-basierte Solarzellen, doch beim Wirkungsgrad oft hinterherhinkten.

Dieses Manko hat First Solar offenbar teilweise lösen können. Zumindest im Forschungslabor hat man inzwischen den Wirkungsgrad seiner Zellen auf über 22 % heben können und liegt damit in etwa gleichauf mit den neuesten Zellen von JinkoSolar. Anleger honorierten die Fortschritte von First Solar in diesem Jahr mit einem Kursplus von 88 %.

Fazit: Chinas Solarrekord macht Hoffnung auf mehr

JinkoSolar hat derweil selbst weitere Fortschritte in der Solartechnik erzielt und mit einem Solarrekord beim Wirkungsgrad glänzen können. Im Rahmen der 19ten China International Industry Fair (CIIF) in Shanghai präsentierte Jinko Solarmodule mit einem Wirkungsgrad von über 23 %.

Damit sind die Fortschritte in der chinesischen Solarindustrie nicht zu übersehen, zumal Daten zeigen, dass die chinesische PV-Industrie ihre durchschnittlichen Herstellungskosten bei der Fertigung von Solarmodulen unter die Marke von 0,12 Dollar pro Watt drücken konnte.

Außerdem müssen Anleger wissen, dass offenbar das Gespenst der Überkapazitäten in der PV-Industrie doch nicht so akut in Erscheinung tritt, wie zunächst von Marktbeobachtern befürchtet. Zur Jahresmitte kletterte die Auslastungsrate der PV-Fertigungsfabriken in China wieder auf 85 % (Quelle: CPIA).

Langfristig sieht die Internationale Energieagentur (IEA) ohnehin große Chancen für Sonnenstrom. Bis zum Jahr 2050 dürfte die Solarenergie für 27 % des weltweiten Energiemixes verantwortlich zeichnen, so die Schätzungen der IEA. Sollten sich diese Prognosen erfüllen, würde Solarstrom zur führenden Stromquelle auf der Welt avancieren und damit fossile Energieträger wie Öl, aber auch andere umweltfreundliche Energien wie Wind und Wasserkraft hinter sich lassen.

Anleger sollten daher einen näheren Blick auf die PV-Industrie werfen, zumal Top-Anbieter wie JinkoSolar bereits profitabel sind. Bei aller Euphorie sollten Anleger aber auch nicht vergessen, dass die Solarindustrie ein sehr wettbewerbsintensives Geschäft ist. Anbieter, die mit den Effizienzsteigerungen der Top-Unternehmen nicht mithalten können, werden gnadenlos vom Markt aussortiert – wie die Insolvenz von SolarWorld zeigt.