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Chinesischer Elektroautobauer BYD auf Expansionskurs

Inhaltsverzeichnis

Eine spannende Übernahme lief in der vergangenen Woche in China über die Nachrichtenticker. Der chinesische Elektroautobauer BYD erwirbt Smartphone-Produktionsanlagen von Jabil Circuit für rund 2,2 Milliarden Dollar. Was auf den ersten Blick vielleicht etwas merkwürdig anmutet, hat einen einfachen Grund. Das Geschäft mit Elektronikkomponenten soll mit der Übernahme ausgebaut werden. Denn dort liegen auch die Wurzeln des Spitzenreiters aus China.

Wer hinter BYD steckt

Auch wenn BYD in China bekannt ist wie ein bunter Hund, hierzulande ist der Konzern längst nicht jedem ein Begriff. Daher möchte ich Ihnen gerne erst einmal das Geschäftsmodell näher vorstellen: BYD wurde im Februar 1995 gegründet. Das chinesische Hightech-Unternehmen unterhält im Kerngeschäft die Bereiche IT, Auto und erneuerbare Energien. BYD gehört zu den größten Herstellern von aufladbaren Batterien sowie von Gehäusen für Handys und verfügt über einen der weltweit höchsten Marktanteile an Nickelbatterien, Li-Ionen-Batterien und Ladegeräten für Handys.

Die Marke BYD Auto erreichte bereits in den vergangenen Jahren beachtliche Wachstumsraten . Im Bereich Elektroautos entwickelt und produziert BYD die erforderlichen Technologien. Das Unternehmen hat schon früh grüne Produkte auf den Markt gebracht zum Beispiel Elektrofahrräder, Energiespeicherlösungen und Solarstromstationen.

Die Wachstumsdynamik ist beeindruckend: Von 2009 bis 2022 kletterten die Umsätze von 3,51 auf 57,63 Milliarden Dollar.

Jabil-Übernahme soll Margen sichern

Der chinesische Elektroautobauer will mit der Übernahme sowohl sein Hauptgeschäft mit Elektronikkomponenten ausbauen und als auch sich aus dem harten Preiskampf im Automobilbereich freischwimmen. Für die Smartphone-Produktionsanlagen von Jabil Circuit legt BYD rund 2,2 Milliarden Dollar auf den Tisch. Mit der Transaktion stärkt BYD Electronic seine Kundenbasis, sein Produktportfolio und seine Sparte mit Smartphone-Komponenten.

Der Leiterplattenhersteller Jabil will mit dem Verkauf seinen Kapitalrahmen festigen: Laut Jabil-Chef Kenny Wilson könne der Konzern dann weiter in „Elektrofahrzeuge, erneuerbare Energien, Gesundheitswesen, KI-Cloud-Rechenzentren und andere Endmärkte“ investieren. Jabil hatte erst in diesem Monat ein Unternehmen mit Produktionsstätten in Chengdu und Wuxi gegründet.

BYD zieht an Volkswagen vorbei

BYD ist derzeit zwar vor allem für seine Elektroautos bekannt und hat etwa in China den langjährigen Branchenprimus Volkswagen vom Spitzenplatz verdrängt. Für den August konnte der Autokonzern einen neuen Rekord verbuchen: Demnach setzte das Unternehmen im zurückliegenden Monat insgesamt 274.386 NEV-Fahrzeuge (New Energy Vehicle, also Plug-in Hybrid- und reine Elektrofahrzeuge) ab. Das sind 56% mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Laut BYD-Firmenchef Wang Chuanfu will der Konzern in diesem Jahr mindestens drei Millionen Fahrzeuge verkaufen.

Warren Buffett fährt Anteil an BYD-Aktien schrittweise herunter

Während die Geschäftsentwicklung von BYD rasant voranschreitet, baut das Orakel von Omaha seine Beteiligung schrittweise ab. Warren Buffett ist seit 2008 Anteilseigner des chinesischen Unternehmens und dürfte sein eingesetztes Kapital vervielfacht haben. Ursprünglich hielt der Star-Investor rund ein Fünftel aller BYD-Aktien. In diesem Jahr hat Buffett sein Engagement aber auf unter 9% reduziert.