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Yokohama Rubber übernimmt Trelleborg Wheel Systems für 2,1 Mrd. Euro

Inhaltsverzeichnis

Am 25.03.2022 gab der japanische Reifenproduzent Yokohama Rubber Co., Ltd. bekannt, dass er die Reifensparte der schwedischen Trelleborg Group, die Trelleborg Wheel Systems Holding AB (TWS), übernehmen will. Beide Parteien haben sich auf einen Kaufpreis von 2,04 Mrd. Euro geeinigt.

Zusätzlich wurde noch eine erfolgsabhängige Gewinnbeteiligung für das laufende Geschäftsjahr von TWS beschlossen. Somit kann sich die Kaufsumme noch um maximal 60 Mio. Euro auf 2,1 Mrd. Euro erhöhen.

Die beteiligten Unternehmen im Kurzporträt

Die in Tokio beheimatete Yokohama Rubber zählt zu den weltweit größten Reifenproduzenten. Nach eigenen Angaben nehmen die Japaner in einem globalen Ranking Platz 8 unter den Reifenherstellern ein. In 2020 erwirtschafteten die 27.000 Mitarbeiter des japanischen Reifenherstellers in 120 Ländern einen Umsatz von 570,6 Mrd. japanischen Yen, was etwa 4,2 Mrd. Euro entspricht.

Die im schwedischen Trelleborg (rund 30 km südlich von Malmö) beheimatete TWS ist ein wesentlich kleinerer Reifenproduzent, dessen 6.750 Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2021 knapp 1 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet haben. Von den durch TWS hergestellten Reifen entfallen etwa 60% auf Landwirtschaftsreifen und etwa 20% auf Industriereifen, der Rest auf Reifen für Baumaschinen und Motorräder.

TWS hat 14 Produktionsstätten in neun Ländern – sieben in Europa (Italien, Lettland, Serbien, Slowenien und drei in der Tschechischen Republik), zwei in den Vereinigten Staaten, eine in Brasilien und vier in Asien (zwei in China und zwei in Sri Lanka). Etwa 70% des TWS-Umsatzes werden in Europa erzielt.

So reagieren die Börsen

Die Trelleborg Wheel Systems Holding AB ist zwar formell eine Aktiengesellschaft. Die Papiere der TWS werden aber nicht an der Börse gehandelt, sondern befinden sich im Besitz der Muttergesellschaft Trelleborg AB.

Der Kurs der Trelleborg AB-Aktie legte am Freitag, dem Tag der Bekanntgabe des Deals, kräftig zu. Er stieg an der Stockholmer Börse um gut 23% an und ging mit 215,20 schwedischen Kronen aus dem Handel. Die Anleger begrüßten offensichtlich den Verkauf der Reifensparte durch den Mutterkonzern.

An der Tokioter Börse blieb der Kurs der Yokohama Rubber Co., Ltd. nahezu unverändert. Er stieg am Freitag von 1.619 auf 1.624 Yen, was ein kleines Plus von 0,3% bedeutete.

Offensichtlich bewerteten die Börsen den Deal als Win-Win-Situation, was eher ungewöhnlich ist. So kommt es bei Übernahmen nur selten vor, dass sich die Kurse des Käufers und auch des Verkäufers erhöhen.

Yokohama Rubber stellt sich breiter auf

Durch die Übernahme des Nutzfahrzeug-Reifenherstellers TWS will Yokohama Rubber sein Portfolio im Bereich der Nutzfahrzeugreifen erweitern. Laut Yokohama Rubber sind die Märkte für PKW- und Nutzfahrzeugreifen heute etwa gleich groß.

Für die Zukunft rechnet der japanische Reifenhersteller allerdings damit, dass die Nachfrage nach PKW-Reifen abnehmen wird und mehr Nutzfahrzeugreifen nachgefragt werden. Insofern ist die Übernahme des auf Nutzfahrzeugreifen spezialisierte TWS eine logische Konsequenz.

Darüber hinaus weitet Yokohama Rubber durch die Übernahme von TWS sein Vertriebsnetz in Europa deutlich aus. So verfügt TWS über 40 Vertriebsbüros, davon befinden sich die meisten in Europa.

Wie es weitergeht

Die Übernahme soll in der zweiten Hälfte 2022 abgeschlossen werden. Zuvor müssen jedoch noch die notwendigen Genehmigungen der zuständigen Aufsichtsbehörden eingeholt werden.