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Celanese kauft Mobilitäts- und Materialgeschäft von Dupont für 11 Mrd. Dollar

Celanese kauft Mobilitäts- und Materialgeschäft von Dupont für 11 Mrd. Dollar
Sebastian Kaulitzki - Fotolia
Inhaltsverzeichnis

In den USA ist es kurz vor dem Wochenende zu einem Mega-Deal zwischen zwei führenden Chemiekonzernen gekommen: Am Freitag teilte die in Dallas/Texas ansässige Celanese Corporation mit, dass sie mit dem größeren Mitbewerber DuPont de Nemours, Inc. einen Kaufvertrag über deren Mobilitäts- und Materialgeschäft (M&M) unterzeichnet hat.

Die M&M-Sparte von Dupont ist ein weltweit führender Hersteller von Spezialkunststoffen wie technische Thermoplaste und Elastomeren. Hauptabnehmer der M&M-Produkte sind die Automobilindustrie, die Elektro- und Elektronikindustrie, die Konsumgüterindustrie und industrielle Anwendungen.

Konkret geht es im Deal um 29 Produktionsanlagen, in denen Spezialmaterialien wie etwa Nylons, Polyester und Elastomere hergestellt werden. Auch 850 Patente sind Teil des Deals. Für M&M zahlt Celanese stolze 11 Mrd. US-Dollar (USD) in bar. Celanese wird den Kauf durch eine bereits zugesagte Fremdfinanzierung begleichen.

Dupont gab an, dass seine M&M-Sparte im Jahr 2021 einen Nettoumsatz von etwa 3,5 Mrd. USD und ein operatives EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von etwa 0,8 Mrd. USD erwirtschaftet habe.

Celanese rechnet damit, dass sich innerhalb der ersten vier Jahre nach Abschluss der Transaktion Synergien in Höhe von ca. 450 Mio. USD ergeben werden. Dies liegt insbesondere daran, dass sich die Celanese-Spezialkunststoffsparte und M&M hervorragend ergänzen.

Kursverluste bei beiden Akteuren

Bei den Anlegern kam die Mitteilung über den M&M-Deal nicht gut an. In einem insgesamt schlechten Börsenumfeld – der S&P500 verlor am Freitag 0,72% – gaben auch die Kurse beider Akteure an der New Yorker Börse deutlich nach.

Der Kurs der Celanese-Papiere verlor am Freitag satte 5,25% und ging mit nur noch 144,25 USD ins Wochenende. Auch die Dupont-Aktie musste Federn lassen, wenn auch nicht so stark. Sie verlor im Tagesverlauf 1,2% und lag beim Erklingen des Schlussgongs nur noch bei 78,77 USD.

Verkauf ist Teil der neuen Dupont-Strategie

Dupont-Chef Ed Breen hatte bereits vor einiger Zeit erklärt, dass sich das Unternehmen aus Wilmington/Delaware in der Zukunft auf die Bereiche Elektronik und Wasserlösungen konzentrieren wolle.

Bereits kurz nach Ankündigung dieser Konzentrationsstrategie folgten Zukäufe wie z.B. der Kauf des chinesischen Elektronikkonzerns Laird Performance Materials für 2,3 Mrd. USD im März 2021 und die Akquisition des Herstellers von technischen Materialien Rogers Corp. für 5,2 Mrd. USD im November 2021.

Auf der anderen Seite trennte sich Dupont sich von seiner Ernährungs- und Biowissenschaftssparte und anderen Geschäftsbereichen. Im November 2021 gab Dupont dann auch bekannt, sich auch von seiner M&M-Sparte trennen zu wollen.

Den Erlös aus dem Verkauf der Spezialchemie-Sparte will Dupont zur Finanzierung der bereits angekündigten Akquisition der Rogers Corporation und weiterer M&A-Möglichkeiten sowie für Aktienrückkäufe verwenden.

Celanese will zum Weltmarktführer im Bereich Technischer Werkstoffe aufsteigen

Celanese will durch den Zukauf der M&M-Sparte seine internationale Rolle im Bereich der Technischen Werkstoffe weiter ausbauen. Dies bestätigt auch der für Technische Werkstoffe zuständige Celanese-Vizepräsident Tom Kelly:

„Diese Akquisition erweitert das Produktportfolio unserer Sparte Technischer Werkstoffe um neue Polymere, branchenbekannte Marken, führende Produkttechnologien und Rückwärtsintegration bei kritischen Polymeren.“

„Wir freuen uns darauf, die Produkt- und Technologieführerschaft von M&M mit der kommerziellen Exzellenz und dem Kundenbindungsmodell unserer Sparte zu kombinieren, um unser Wachstum in hochwertigen Anwendungen wie der zukünftigen Mobilität, Konnektivität und Medizintechnik zu beschleunigen“, so Kelly weiter.

Wie es weitergeht

Die Transaktion soll bis Ende 2022 abgeschlossen werden. Zuvor müssen noch die üblichen Abschlussbedingungen und behördlichen Genehmigungen für den Mega-Deal eingeholt werden.