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Diese Chemie-Aktien sollten Anleger im Auge behalten

Diese Chemie-Aktien sollten Anleger im Auge behalten
Alfred Sonsalla / Shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Die Weltwirtschaft läuft schon länger robust und der Ölpreis notiert stabil oberhalb der wichtigen Marke von 60 US-$. Gute Voraussetzungen für die Chemie-Branche, deren Produkte nun weniger Preisdruck ausgesetzt sind und die üblicherweise in der späteren Phase eines Konjunkturzyklus aufblüht.

Chemie-Aktien wieder gefragt

Chemie-Aktien sind derzeit in Bezug auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) noch vergleichsweise günstig. Grund genug, die Entwicklung der Branche anzuschauen. Dass sich bei Chemie-Aktien einiges tut, zeigt nicht zuletzt der jüngste Platzwechsel im Dax. Covestro, die ehemalige Kunststoffsparte von Bayer, stieg drei Jahre nach Börsengang vom Mdax in den Leitindex auf und verdrängte ProSieben.Sat1 in die Nebenwerte.

Die junge deutsche Chemie-Aktie konnte seit Anbeginn ihren Wert verdreifachen, blickt auf ein Rekordjahr zurück und erfreut Aktionäre mit einer höheren Dividende. Das Geschäft mit Schaumstoffen und in der Wärmedämmung läuft hervorragend, zumal die allermeisten Grundstoffe selbst hergestellt werden, was eine äußerst günstige Produktion ermöglicht. Im Dax wird die Aktie nun weitere institutionelle Anleger anlocken, womit sie längerfristig noch einiges an Potenzial hat.

Langfristig ausgelegt ist die Neuordnung in der Branche. Der größte Brocken ist die Übernahme von Monsanto durch Bayer. Mit rund 66 Mrd. US-$ will der Traditionskonzern aus Leverkusen zur weltweiten Nummer eins in der Agrarchemie aufsteigen. Die EU hat dieser Tage grünes Licht gegeben, was der Chemie-Aktie im Dax neuen Auftrieb verleiht. Es wird damit gerechnet, dass die Gewinne des Konzerns mittelfristig um gut 10 % steigen.

Bayer und BASF als Langfrist-Investment

Auch BASF profitiert von der Fusion, bei der Bayer Geschäftsteile im Bereich Saatgut- und Pflanzenschutzmittel aus kartellrechtlichen Gründen abgeben muss: sie gehen an die BASF. Der Ludwigshafener Konzern richtet sich ohnehin neu aus und fokussiert seine Geschäfte. Zu dem Prozess gehört unter anderem die Fusion der Tochter Wintershall mit Dea. Letztlich ist dies der Ausstieg aus dem Geschäft mit Öl und Gas.

BASF wird zudem seine Position als großer Autozulieferer stärken. Gleich ob es um Lacke, Kunststoffe, Katalysatoren, Kühlflüssigkeiten, Motorzusätze oder Materialen für Batterien geht, der Konzern sieht Chancen vom überdurchschnittlichen Wachstum in der Automobilindustrie zu profitieren. Mit soliden Bilanzen und einer starken Marktposition bleibt die BASF-Aktie ein empfehlenswertes Langfrist-Investment.

Buffett setzt auf Spezial-Chemie

Der Trend zu mehr Konzentration ist auch bei den Vertretern der Spezial-Chemie zu sehen. So hat der Mdax-Konzern Lanxess seine Geschäfte mit synthetischem Kautschuk in das Joint Venture Unternehmen Arlanxeo untergebracht, das zusammen mit dem saudischen Ölkonzern Aramco gegründet wurde. Dafür wird die Spezial-Chemie ausgebaut. Unterstützt wird die Strategie durch Starinvestor Warren Buffett. Der hat seine 3 %-Beteiligung jüngst auf 5 % aufgestockt.

Ohnehin gut aufgestellt ist die im Mdax gelistete Wacker-Chemie AG. Wachsende Absatzmengen bei Polymerprodukten und Silikonen bescheren stabile Umsätze und Gewinne. Hinzu kommen zuverlässige Einnahmen der ehemaligen Wafer-Tochter Siltronic, an der Wacker noch über 30 % hält.

Von den jüngsten sehr zurückhaltend präsentieren Geschäftsaussichten, die aber immer noch im hohen einstelligen Plusbereich liegen, sollte man sich nicht irritieren lassen. Im Gegenteil: Die Aktie gab zwar deshalb nach, doch sehen die meisten Analysten darin eine Kaufgelegenheit. Wacker Chemie war schon immer vorsichtig, nur um dann doch in gewohnter Stärke zu punkten.

Chemie-Aktien geht die Luft nicht aus. Der weltweite Bedarf an Chemikalien und Chemieprodukten wächst rasant, und das vor allem in Ländern wie Indien oder China. Allein die Entwicklung neuer Technologien für Elektrofahrzeuge macht einen großen Teil aus. Sie hat erst begonnen.