Evonik-Aktie: Hier winken 6,4% Dividendenrendite

Chemie ist die Lehre von den Dingen und ihren Zuständen, so oder ähnlich kann man die Wissenschaft auf den Punkt bringen. Im Detail kann Chemie für Tüftler eine spannende Sache sein. Chemische Erzeugnisse sind für die Industrie unerlässlich und tangieren auch Bereiche, die wir heute „Hightech“ nennen. Das ist Grund genug, sich die Aktie von Evonik einmal näher anzusehen.
Evonik ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Spezialchemie und in einer Vielzahl von Märkten tätig. Hervorgegangen ist Evonik 2007 aus dem sogenannten „weißen Bereich“ der RAG Aktiengesellschaft. Dabei handelt es sich um die nicht dem Bergbau zugeordneten Bereiche des ehemaligen deutschen Steinkohleriesen. Seit 2013 wird die Aktie an der Börse gehandelt.
Diese Zahlen überzeugen!
Evonik hat sich im 1. Halbjahr gut entwickelt und befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. Der Umsatz stieg um 32,5% auf 9,3 Mrd €. Höhere Abgabepreise kamen dem Unternehmen dabei zugute. Der Gewinn stieg um 50,9% auf 611 Mio €. Allerdings leidet auch Evonik unter der unsicheren Versorgungssituation mit Erdgas. Das Unternehmen verbraucht weltweit rund 15 Terrawattstunden Erdgas pro Jahr, das vor allem zur Energie- und Dampferzeugung genutzt wird.
An den deutschen Standorten hat Evonik den Gasverbrauch bereits um bis zu 40% reduziert, ohne den Produktionsprozess zu beeinträchtigen. Ersatz liefert unter anderem Flüssiggas und der Weiterbetrieb des konzerneigenen Kohlekraftwerks in Marl, das eigentlich in diesem Jahr stillgelegt werden sollte. Die Umstellung der Energieversorgung erfordert Investitionen, wodurch der freie Cashflow im 1. Halbjahr in den negativen Bereich gerutscht ist. Die Verschuldung hat sich von 3,2 auf 3,8 Mrd € erhöht. Als Spezialchemiekonzern wäre Evonik von einer Rezession weniger stark getroffen als andere Chemieunternehmen.
Die hohe Innovationskraft leistet einen Beitrag zu weiterem Wachstum. Ein aussichtsreiches Forschungsprojekt läuft derzeit im Bereich des Batterierecyclings für Lithium-Ionen-Batterien. In einigen Jahren erreichen zahlreiche Batterien der ersten Generation das Ende ihrer Lebenszeit und müssen dann recycelt werden. Die EU schreibt vor, dass bis 2030 mindestens 70% des Lithiums zurückgewonnen werden muss. Evonik forscht an einer Lösung, die in drei bis fünf Jahren auf den Markt gebracht werden kann.
Das gefällt uns besonders!
Uns gefällt Evonik vor allem wegen des klaren Fokus auf Spezial-Chemie und der hohen Dividende – immerhin rund 6,4% gemessen an den aktuellen Kursen schüttet das Unternehmen aus. Die Aktie ist zwar kein Überflieger, Sie können mit einigen Stücken im Depot aber auch keinen Fehler machen.