+++ GRATIS Online-Webinar: +84.643 % KI-Revolution - Die Gewinn-Chance des Jahres! | SA. 01.04., 11 Uhr +++

Schweizer Spezialitätenchemiekonzern Sika auf Expansionskurs

Inhaltsverzeichnis

Schon vor einiger Zeit gab der Schweizer Konzern Sika die Übernahme des Bauchemie-Unternehmens MBCC bekannt und der Deal hatte es in sich: Immerhin war die 5,5 Milliarden Schweizer Franken schwere Übernahme nicht nur der größte Zukauf der kompletten Firmengeschichte, sondern auch einer der 10 größten Übernahmen im deutschsprachigen Raum im Jahr 2022/2023.

Allerdings war der Kauf kein Selbstläufer. Ursprünglich war der Abschluss der Transaktion für das Halbjahr 2022 geplant gewesen, dann hatten aber die Behörden in Nordamerika (USA und Kanada), in Europa (Großbritannien und Schweiz) sowie in Neuseeland und Australien Vorbehalte angemeldet. Mit dem Verkauf von Unternehmensteilen macht Sika nun den Weg frei, um die Übernahme komplett in trockene Tücher zu bringen.  

Siska – der Spezialist zum Abdichten

Bevor wir noch einmal auf die Details des Zukaufs kommen, möchte ich Ihnen den Schweizer Sika-Konzern gerne erst einmal näher vorstellen: Sika ist ein global tätiges Unternehmen der Spezialitätenchemie, das bereits im Jahr 1910 von Kaspar Winkler als Kaspar Winkler & Cie gegründet wurde. Winkler erfand Produkte zum Schutz und zur Reinigung von Granit, außerdem entwickelte er ein Produkt zur Beschleunigung des Abbindens und Erhärtens von Mörtel und Beton, das zugleich abdichtet.

Heute ist Sika aus der Chemiebranche nicht mehr wegzudenken. Hauptsächlich kümmert sich der Konzern um Produkte und Systeme zum Kleben, Dichten, Dämpfen, Verstärken und Schützen, die in der Bau- und Fahrzeugindustrie eingesetzt werden. Insgesamt beschäftigt Sika 25.000 Mitarbeiter in über 300 Fabriken in 100 Ländern der Welt.

Ordentlicher Schluck aus der Pulle

Mit dem geplanten Zukauf von MBCC will Sika künftig das Wachstum weiter ankurbeln. Für das ehemalige Bauchemiegeschäft der BASF legt Sika 5,5 Milliarden Schweizer Franken auf den Tisch. Dafür erhält der Konzern eine Firma, die mit rund 7.500 Mitarbeitern in mehr als 130 Betriebsstätten in über 60 Ländern aktiv ist. Das Objekt der Begierde ist hauptsächlich auf die Bereiche Bausysteme und Zusatzmittel fokussiert.

Zuletzt erzielte das Unternehmen einen Jahresumsatz von umgerechnet 2,9 Milliarden Schweizer Franken. Zum Vergleich: Sika erwirtschaftete im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Umsatz von 7,87 Milliarden Franken und verzeichnete einen Nettogewinn von 824,5 Millionen Franken.

Der Kaufpreis für MBCC entspricht dem 11,5 Fachen des für 2022 erwarteten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Ab dem ersten vollen Geschäftsjahr nach Abschluss der Transaktion soll sich der Zukauf deutlich positiv auf den Ertrag pro Sika-Aktie auswirken.

Hohe Synergien erwartet

Auf Grund der komplementären Betriebs- und Produktionsstandorte stellen die Unternehmen enorme Einsparpotenziale in Aussicht. Bis 2025 sollen jährlich 160 bis 180 Millionen Franken an Synergien erzielt werden. Mit der Übernahme verstärkt sich Sika sowohl bei der Produktpallette als auch bei der geografischen Präsenz.

Umweltfreundliche Produkte im Fokus

Durch den Zusammenschluss soll auch der Fokus auf umweltfreundliche Produkte gestärkt werden. Nach Abschluss des Deals rechnet Sika damit, künftig 80% der Umsätze mit umweltfreundlichen Produkten erzielt werden. Bis 2023 soll der gemeinsame Umsatz der beiden Firmen auf über 13 Milliarden Franken klettern.

Sika veräußert Unternehmensteile und macht Weg frei für die Übernahme

Nun trennt sich der Baustoffkonzern Sika nach der Übernahme der MBCC Group wie angekündigt von Teilen des früheren Bauchemiegeschäfts von BASF. Ein Teil des Zusatzmittelgeschäfts der MBCC Group wird nun an Ineos Enterprises verkauft. Ineos Enterprises übernimmt das Zusatzmittelgeschäft von MBCC in den Vereinigten Staaten, Kanada, Europa und Großbritannien. Außerdem erwirbt Ineos die gesamten Unternehmensbereiche in Australien und Neuseeland.

Das verkaufte Geschäft machte 2022 einen Umsatz von rund 920 Millionen Franken und umfasst Produktions- und Vertriebsstandorte in 36 Ländern mit über 1600 Mitarbeitern. Die Veräußerung und die MBCC-Transaktion bedürfen allerdings noch der behördlichen Genehmigung und sollen in der ersten Hälfte des Jahres 2023 abgeschlossen werden, so das Unternehmen in einer Mitteilung.