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Wacker Chemie mit Zukauf in Spanien

Inhaltsverzeichnis

Eine grenzüberschreitende Übernahme gab gerade der M-DAX-Konzern Wacker Chemie bekannt. Der deutsche Chemiekonzern hat ADL Biopharma in León im Norden Spaniens übernommen. Mit dem Zukauf hat sich Münchener Konzern den Auftragshersteller von Fermentationsprodukten ins Portfolio gelegt. Das Ziel ist, den Biotechnologiebereich mit der Übernahme deutlich auszubauen.

Wacker Chemie: Global tätiger Chemiespezialist

Die Wacker Chemie AG ist ein global tätiges Chemieunternehmen. Das Leistungsportfolio konzentriert sich schwerpunktmäßig auf Silikonchemie, Polymerchemie, Feinchemikalien und Biotech-Produkte, Polysilicium sowie Wafer und Einkristalle aus Reinstsilicium.

Die Produktpalette reicht von Ölen und Dichtstoffen über Lackharze, Dispersionspulver und Kieselsäure hin zu Siliciumwafern und Pharmaproteinen. Den Großteil seines Umsatzes erzielt Wacker mit Produkten auf Siliciumbasis. Zu den Abnehmern gehören unter anderem die Konsumgüter-, Nahrungsmittel-, Pharma-, Textil-, Solar-, Elektronik- und chemische Grundstoffindustrie sowie die Medizintechnik, die Biotechnologie und der Maschinenbau.

Als Hersteller von Silicon- und Polymerprodukten kommen die Kunden von Wacker besonders aus der Automobil- und Bauindustrie. Mit der Produktion von Siliciumwafern gehört das Unternehmen zu den wichtigsten Zulieferern der Halbleiterindustrie.

Übernahme in Nordspanien

Nun verleibt sich Wacker Chemie ADL Biopharma ein, nachdem der Konzern bereits 2016 Fermentationsanlagen im nordspanischen Leon übernommen hat. Damals erwarb Wacker Chemie eine Kapazität von 800 Kubikmetern im Jahr. Jetzt kommen rund 2.000 Kubikmeter und etwa 300 Mitarbeiter hinzu. Verkäufer ist der europäische Finanzinvestor Kartesia. Mit dem jetzigen Kauf geht nun der gesamte Standort in den Besitz von Wacker Chemie über.

Das Ziel liegt auf der Hand: Mit dem Zukauf soll das Biotechnologiegeschäft deutlich ausgebaut werden. Bis 2030 will Wacker Chemie mit dem Geschäftsbereich die Milliarden-Marke beim Umsatz knacken. Laut Wacker Chemie-Firmenchef Christian Hartel soll durch die zusätzlichen Fermentationskapazitäten die Basis für weiteres Wachstum im Bereich nachhaltig hergestellter Lebensmittelinhaltsstoffe gelegt werden.

ADL BioPharma mit strammen Wachstum….

Zuletzt liefen die Geschäfte bei den Spaniern auf Hochtouren. Im zurückliegenden Geschäftsjahr kletterten die Umsätze auf 53 Millionen Euro. Das entspricht einem Umsatzwachstum von 40%. Gleichzeitig hat sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf 5,9 Millionen Euro vervielfacht. Entsprechend lag die Vorsteuergewinnmarge bei 11,1%.

….und breitem Kundenstamm

Mit seinem umfangreichen Know-how in der Prozessentwicklung und in der Hochskalierung der Produktion von nachhaltig hergestellten Fermentationsprodukten bedient ADL BioPharma komplett unterschiedliche Märkte. Zum Portfolio gehören beispielsweise Aromen und Duftstoffe, Inhaltsstoffe für Lebensmittel, Körperpflege- und Kosmetikprodukte sowie Pharmawirkstoffe.

Entsprechen breit fächert sich die Kundschaft auf. So werden die Pharma- und Konsumgüterindustrie ebenso adressiert wie die Lebensmittelindustrie.

Kleinstes Geschäftsfeld soll ausgebaut werden

Mit der Übernahme von ADL BioPharma baut Wacker Chemie sein kleinstes Geschäftssegment Biosolutions weiter aus. Zum Hintergrund: In 2022 erzielte der Geschäftsbereich zwar ein Umsatzplus von 12%, stand aber mit 331 Millionen Euro Umsatz gerade mal für 4% der gesamten Konzernumsätze. Allerdings rechnet das Management mit nachhaltigem Wachstum, wie die ambitionierten 2030er-Ziele aufzeigen (1 Mrd. Euro Umsatz).