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Französischer Aerospace-Konzern mit 1,8 Mrd. Dollar-Deal

Französischer Aerospace-Konzern mit 1,8 Mrd. Dollar-Deal
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Das Übernahmekarussell dreht sich munter weiter. Jetzt gibt es einen großen Deal in der Flugzeugindustrie: Safran hat sich mit Collins Aerospace auf die Übernahme der Flugsteuerungssparte des US-amerikanischen Unternehmens geeinigt. Der Deal hat einen Wert von 1,8 Milliarden Dollar. Mit dem Zukauf will sich Safran auf die nächste Generation zunehmend computerisierter Flugzeuge vorbereiten.

Die Übernahme von Raytheon stellt Safrans größte Akquisition seit der Übernahme des französischen Flugzeugsitzherstellers Zodiac Aerospace im Jahr 2018 für 7,7 Milliarden Dollar dar.

Safran – weltweit führender Anbieter von Flugzeugantriebssystemen und Komponenten

Bevor wir auf die Details des Deals kommen, möchte ich Ihnen die beiden Kontrahenten erst einmal näher vorstellen; Das französische Unternehmen Safran ist ein Technologie-Konzern, der in den Bereichen Luft- und Raumfahrt- sowie Verteidigung international eine führende Stellung einnimmt. Die Aktivitäten sind in drei Geschäftsfelder unterteilt.

Das mit einem Umsatzanteil von 46% größte Segment Aerospace Propulsion entwickelt und produziert Triebwerke für Verkehrsflugzeuge und Hubschrauber. Das Segment Aircraft Equipment/Defense/Aerosystems trägt 42% zum Konzernumsatz bei. Fokussiert ist der Konzern hier auf Fahrwerke, Räder und Karbonbremsen für zivile Flugzeuge mit mehr als 100 Sitzplätzen, elektrische Verkabelung sowie Evakuierungsrutschen und Sauerstoffsysteme. Rund 12% des Umsatzes entfallen auf die Innenausstattung von Flugzeugen.

Zukauf soll Marktposition ausbauen

Jetzt schluckt der französische Aerospace-Konzern das Flight-Control-Geschäft von Collins Aerospace, einer Tochter des US-Konzerns Raytheon Technologies. Das Übernahmeziel wird in dem reinen Barangebot mit 1,8 Milliarden Dollar inklusive Schulden bewertet.

Das Objekt der Begierde ist ein weltweiter Anbieter von Antriebs- und Flugsteuerungssystemen für Verkehrs- und Militärflugzeuge sowie Hubschrauber. Die Übernahme zielt auf den wachsenden Markt für Aktuatoren. Diese setzen elektronische Befehle aus dem Cockpit in die physische Bewegung von Teilen um, womit die elektrische Steuerung von Flugzeugen unterstützt wird.

Die Übernahme des Raytheon-Geschäfts wird Safrans bestehende Beziehung mit Airbus stärken, da das Unternehmen viele seiner Verkehrsflugzeuge verkauft ist in Frankreich tätig. Zudem baut Safran die Position bei der Flugsteuerung aus und positioniert sich im direkten Wettbewerb mit Unternehmen wie Moog, Woodward, Eaton Corporation und Parker-Hannifin Corp.

1,5 Milliarden Dollar Umsatz in 2024

Das Unternehmen beschäftigt rund 3.700 Mitarbeiter an acht Standorten in Europa (Frankreich, Großbritannien und Italien) und Asien. Es wird erwartet, dass das Unternehmen im Jahr 2024 einen Umsatz von etwa 1,5 Milliarden Dollar und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 130 Millionen Dollar erzielen wird. Zum Vergleich: Safran kam zuletzt (2022) auf einen Jahresumsatz von 20,6 Milliarden Dollar.

Im Rahmen der geplanten Übernahme werden zwischen Safran und Collins langfristige Lieferverträge (die etwa 25% des Umsatzes abdecken) zu attraktiven Konditionen abgeschlossen.

Positiver Gewinnbeitrag ab dem ersten Jahr

Safran geht außerdem davon aus, jährliche Kostensynergien vor Steuern in Höhe von 50 Millionen Dollar zu generieren, die schrittweise von 2025 bis 2028 umgesetzt werden. Dabei soll sich der Deal bereits zu Beginn wertschöpfend für die Anleger auswirken. Die Konzernführung von Safran rechnet damit, dass sich der Zukauf ab dem ersten Jahr den Gewinn pro Aktie positiv beeinflussen wird.

Den Abschluss der Transaktion erwarten die Parteien im Laufe des zweiten Halbjahres 2024.