Der Tag beginnt mit einem guten Frühstück

Wenn an den Märkten die Angst umgeht, können sich Aktionäre mit Lebensmittel-Werten im Depot entspannt zurücklehnen. Gegessen und getrunken wird schließlich immer. Aber trotzdem können auch Unternehmen aus dieser Branche ins Straucheln geraten. Beispielsweise, wenn sie nicht mit dem Zeitgeist gehen und ihre Marken beschädigen. Wir haben für Sie die Aktie von Kellogg ganz genau unter die Lupe genommen und erklären, ob der Wert auch in Zeiten der Angst ein Ruhepol fürs Depot sein kann.
Doch vorab zum Unternehmen. Kellogg ist der weltweit führende Hersteller von Cerealien (Frühstücksflocken, Müsli). Daneben werden weitere Nahrungsmittel auf Getreidebasis wie Fertignahrung, Toastgebäck, gefrorene Waffeln und Bagels hergestellt. Kellogg profitiert von starken Markennamen wie Kellogg’s, Morningstar Farms, Keebler oder Nutri-Grain. Die Produkte von Kellogg werden in 21 Ländern produziert und in mehr als 180 Ländern vertrieben.
Die Zahlen lügen nicht
Kellogg lag 2020 im Rahmen unserer Erwartungen. Das 4. Quartal konnte jedoch nicht überzeugen. Das Umsatzwachstum war mit 7,5% vergleichsweise gut. Zudem sieht der Gewinn je Aktie mit 59 Cent (+41%) auf den ersten Blick positiv aus. Bei näherem Hinsehen wird jedoch deutlich, dass die Zuwächse auf Einmaleffekte zurückzuführen waren. So hatte das Schlussquartal eine Woche mehr als die Vergleichsperiode.
Im wichtigen USGeschäft wuchs der Umsatz organisch um weniger als 1%. Besser sah es im internationalen Geschäft aus, in dem das Geschäft vor allem im Segment Cerealien in Europa und Lateinamerika zulegte. Unter dem Strich profitierte Kellogg zudem von dem Wegfall von Sonderaufwendungen. Bereinigt um außerordentliche Faktoren war der Gewinn um 5,5% rückläufig. Die Bilanzkennziffern waren mit einer Eigenkapitalquote von 20% und einer anhaltend hohen kurzfristigen Verschuldung ausbaufähig. Der Trend ist jedoch positiv. Wir rechnen für die kommenden Jahre mit einer weiter steigenden Eigenkapitalquote.
Wie wir über die Aktie denken
Damit konnte das Zahlenwerk insgesamt nicht überzeugen. Der Ausblick verspricht keine Besserung. Im laufenden Jahr soll der Umsatz leicht sinken. Beim Gewinn je Aktie stellt das Unternehmen einen Anstieg um 1% in Aussicht. Der Cashflow wird unter dem Vorjahreswert erwartet. Laut Management ist der verhaltene Ausblick auf den schwierigen Vorjahresvergleich zurückzuführen, da das Geschäftsjahr 2020 durch eine zusätzliche Woche sowie durch die Pandemie begünstigt wurde. Seien Sie bei der Aktie vorsichtig, eine hohe Dividendenrendite von mehr als 4% ist nicht alles. Hier fehlt die Wachstumsfantasie – und zwar unabhängig von der Krise.