Diese Fitness-Aktien bringen Bewegung in die Börsen
Auf der Suche nach vielversprechenden Aktien kann man sich bekanntlich an gesellschaftlichen Trends orientieren. Einer davon ist Fitness.
Aktien von etablierten Unternehmen im Bereich Sport und Gesundheit sind nur eine Sache. Seit geraumer Zeit drängen vermehrt Newcomer in den Markt, die mit Lifestyle Angeboten verschiedene Nischen erobern.
Fitness-Aktien als Trendgewinner
Durch Portale, Apps und smarte Geräte, die den Körperzustand kontrollieren und verwalten, erfährt der an sich alte Fitnesstrend eine neue Dimension und frischen Schub, von dem zugleich die klassischen Fitness-Aktien bzw. Unternehmen profitieren.
Wer über seinen Spieltrieb mit Fitness-Trackern und anderen Hightech-Produkten den Spaß an der Bewegung entdeckt, braucht etwa die passenden Laufschuhe oder wird sich in einem Fitness-Studio anmelden. Nähme man noch die Angebote spezialisierter Nahrungsmittelhersteller hinzu, tut sich in Sachen Fitness-Aktien allerdings ein sehr weites Feld auf.
Bezogen auf die großen Sportartikelproduzenten zeigt der Fitness-Check: Mit einem Jahresumsatz von über 29 Mrd. € ist Nike nach wie vor die Nummer eins. Das Ergebnis pro Aktie steigt beständig, doch ist das Papier mit einem hohen KGV nicht billig. Selbiges gilt für Adidas. Die Nummer zwei bringt es auf 16,9 Mrd. € Umsatz.
Richtig teuer sind hingegen die Papiere von Puma. Immerhin scheint die Nummer fünf mit 3,4 Mrd. € Umsatz nach längeren Bedenken den Durchbruch zu schaffen. Der französische Mutterkonzern Kering hat seine Verkaufspläne aufgegeben. Und Analysten trauen der Aktie neue Höchststände von über 300 € zu, die es zuletzt 2008 gab.
Discount-Studios erobern Marktanteile
Bei den Fitness-Studios sind vornehmlich ausländische Anbieter an der Börse. Die Branche hatte selbst in der Finanzkrise 2008 keine Probleme und konnte gerade in den USA ihre Umsätze in den letzten zehn Jahren um ein Drittel steigern. Zu den ganz Großen amerikanischen Turntempeln zählt Planet Fitness. Der Discount-Anbieter konnte mit Beiträgen ab 10 € pro Monat bereits 9 Mio. Mitglieder einsammeln. Seit dem Börsengang Ende 2015 legte die Aktie um über 37 % zu.
Wer die Gunst der Stunde nutzen möchte, kann sich das Papier von Basic-Fit anschauen. Das niederländische Unternehmen setzt wie Planet Fitness auf Masse zu Discountpreisen und ging vor einigen Monaten an den Start. Erklärtes Ziel sind 1.000 Standorte in Europa. Damit will man den Marktführer, die deutsche McFit GmbH mit ihren High5-Studios und 1,4 Mio. Mitgliedern überholen.
Doch keine Muckibude ohne Sportgeräte: Zu den Top-Ausrüstern mit hochwertigen Produkten zählt Technogym. Die Italiener sind ebenfalls seit 2016 börsennotiert und in ihrem Segment Marktführer in Europa. Sie profitieren von überdurchschnittlichen Margen. Im laufenden Jahr soll der Gewinn um ein Drittel auf über 50 Mio. € gesteigert werden. Technogym breitet sich auch in den USA aus – mit Erfolg.
Neue Technik als Trendverstärker
Für fortlaufende Überprüfung der persönlichen Kondition und Leistung sorgen Wearables. Das sind tragbare Tracker, Armbänder oder eine Art von Uhren mit speziellen Rechnerkernen und Grafiken, die auch über GPS für Hiker oder Golfer interessant sind.
Zu den Aufsteigern zählen die US-Firmen Garmin sowie Fitbit, das sich mit einem Viertel Marktanteil als Nummer eins präsentiert. Doch längst holt Garmin auf. Wer sich für die Papiere interessiert, sollte allerdings bedenken, dass die Konkurrenz aus Asien ist ebenfalls auf dem Vormarsch ist. Selbst Apple hat mit seiner Apple-Watch längst Marktanteile verloren.
Die insgesamt positive Nachricht: Der Bereich Fitness wird weiter wachsen – auch in Deutschland. Laut Umfragen der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen spielt Sport neben der Mediennutzung eine immer größere Rolle im Alltagsverhalten. Der Nachteil: Die Freizeitaktivitäten verschieben sich zulasten von direkten Kontakten. Auf der Verliererseite sind zudem nicht nur Bücher, sondern sogar der Bereich Erotik. Fazit des Instituts: „Die Menschen sind zunehmend Getriebene ihrer eigenen Freizeit.“ Wenigstens kann man als Anleger davon profitieren.