Hugo Boss und Inditex haben die Krise hinter sich gelassen

Hugo Boss konnte im 1. Halbjahr kräftig wachsen. Der Umsatz stieg um 47% auf 1,7 Mrd. € und der Gewinn um über 400% auf 82 Mio. €. Das operative Ergebnis kletterte um 226% auf 140 Mio. €. Das 2. Quartal war das umsatzstärkste in der Geschichte des Unternehmens.
Hugo Boss konnte auf allen Märkten wachsen
Auf dem Kernmarkt Europa stieg der Umsatz um 54%. Am schnellsten konnte Hugo Boss in Amerika wachsen. Dort stieg der Umsatz um 65%. In Asien stieg der Umsatz lediglich um 7%. Dafür sind die coronabedingten Lockdowns und Geschäftsschließungen in China verantwortlich. Außerhalb Chinas konnte Hugo Boss auf den asiatischen Märkten ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielen. Das Unternehmen verdankt diesen Erfolg seiner neuen Markenstrategie. Die beiden Marken HUGO und BOSS wurden verjüngt und komplett auf eine digital-affine Kundschaft ausgerichtet.
Hugo Boss verzeichnet wachsenden Online-Umsatz
Der Online-Umsatz ist im 1. Halbjahr um 19% gestiegen und der Anteil am Gesamtumsatz auf 22%. Das digitale Geschäft funktioniert besonders gut in Europa. In Asien schwächelt der Online-Umsatz immer noch. Das Unternehmen hat 11 neue Geschäfte in repräsentativer Lage eröffnet, darunter die Londoner Oxford Street sowie neue Stores in Dubai und Rom. Gleichzeitig wurden 12 Geschäfte in Europa und Amerika geschlossen. Die Dividende wurde auf 0,70 € erhöht.
Für das Gesamtjahr rechnet Hugo Boss mit einem Rekordumsatz von 3,3 bis 3,5 Mrd. €. Das operative Ergebnis soll zwischen 285 und 310 Mio. €
Unternehmensporträt
Hugo Boss gehört zu den Weltmarktführern im Premium- und Luxussegment für Damen- und Herrenbekleidung mit den Kernmarken: BOSS (gehobene Business-, Freizeit- und Sportbekleidung), HUGO (die ca. 30% günstigere BOSS-Marke) und der Luxusmarke BOSS Selection mit klassisch-moderner Konfektion, eleganter Abend- und lässiger Freizeitmode, Schuhen, Lederaccessoires und lizenzierte Düfte, Brillen, Uhren und Kinderbekleidung.
Inditex ist wieder auf Rekordkurs
Nachdem Inditex bereits 2021 wieder an das Niveau von vor der Corona-Krise anschließen konnte, erreichte das Unternehmen 2022 das profitabelste 1. Quartal seit mehr als 10 Jahren. Der Umsatz ist um 36% auf 6,7 Mrd. € gestiegen. Der Gewinn lag mit 760 Mio. € 81% höher.
Dank seiner eigenen Produktionsstandorte in Europa ist das Unternehmen von Preissteigerungen im Transport- und Logistiksegment wesentlich weniger betroffen als seine Konkurrenz. Die Kombination aus einem starken Onlinegeschäft mit breit gestreuten Ladengeschäften zahlt sich für das Unternehmen aus. Der Online-Umsatz ist aufgrund der starken Vergleichsbasis um 6% gesunken. 2021 lag das Wachstum bei 67%. Inditex plant, den Online-Anteil bis 2024 auf über 30% zu steigern.
Inditex setzt auf Nachhaltigkeit
Das Unternehmen reagiert auf die veränderten Ansprüche der Kunden und investiert stark in Nachhaltigkeit. Ab 2024 sollen 30% der verwendeten Materialien aus recycelten Kleidungsstücken stammen. Zu diesem Zweck ging Inditex eine Partnerschaft mit der Infinited Fiber Company ein. Das 2. Quartal entwickelt sich vielversprechend: Zwischen dem 1. Mai und dem 5. Juni stieg der Umsatz um 17%. Aktuell sind 90% der Geschäfte geöffnet. Lediglich in China sind einzelne Läden aufgrund der Lockdowns zweitweise geschlossen.
Die Einstellung des Geschäfts in Russland und in großen Teilen der Ukraine belastete die Bilanz im 1. Quartal mit 216 Mio. €. Die Anzahl der Geschäfte ist auf 6.423 gesunken. Die Dividende wurde auf 0,93 € erhöht.
Unternehmensporträt
Der spanische Modekonzern Inditex (Industria de Diseño Textil SA) gehört zu den weltweit führenden Unternehmen in der Bekleidungsbranche. Inditex verfügt über 8 Marken: die Kernmarke ZARA, Bershka und die kleineren Marken Pull & Bear, Massimo Dutti, Stradivarius, Oysho, Zara Home und Uterqüe. Das Unternehmen ist mit 6.423 Stores in 96 Ländern der Welt tätig.