Rio Tinto Aktie: Der nächste High-Performer!
Die aktuelle Berichtssaison ist für Rohstoff-Anleger eine goldene Zeit. Das habe ich Ihnen in den letzten Tagen bereits anhand der Beispiele BHP Group und Anglo American gezeigt. Nun hat auch Rio Tinto seine Bücher zum zweiten Quartal geöffnet. Und wieder einmal gibt es überwiegend erfreuliche Nachrichten.
Rio Tinto: der Alu-Primus
Zunächst aber einige Fakten zu Rio Tinto. Der britisch-australische Konzern ist neben BHP und Vale eine der drei größten Bergbaugesellschaften der Welt und seit der Übernahme von Alcan der führende Aluminiumproduzent. Damit hat das Unternehmen einen der wichtigsten Werkstoffe praktisch an der Angel.
Aluminium besitzt Eigenschaften, die das Metall zu einer unabdingbaren Komponente etlicher Branche machen. In der Autoindustrie etwa wird Aluminium in Karosserien, Fahrwerken, Motorblöcken, Getrieben, Heckklappen, Türen, Rädern und Felgen eingesetzt. Aber auch in Straßenbahnen und Zügen, im Flugzeugbau und in der Schifffahrt ist das Metall mit von der Partie. Kurzum: Überall wo es leicht sein muss, ist Aluminium der Rohstoff erster Wahl – gerade in der Elektromobilität und bei den Erneuerbaren Energien dürfte der Werkstoff künftig noch weitaus größeres Potenzial entfalten.
Das freut Rio Tinto. Neben Aluminium ist der Bergbaukonzern übrigens auch in Sachen Eisenerz, Kupfer, Lithium, Borate (z.B. für Wasch- und Bleichmittel), Diamanten, Salz und Titandioxid (z.B. als Aufheller für Lebensmittel wie Kaugummis) engagiert.
Gewinnexplosion – Geldgeschenk für Anleger
Nun aber zu den neuen Zahlen. Laut eigenen Angaben konnte Rio Tinto im ersten Halbjahr dank der steigenden Rohstoffpreise ein Rekordergebnis erzielen. Unterm Strich schoss der Gewinn auf sagenhafte 12,3 Milliarden Dollar nach oben. Das ist fast das Vierfache im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz schnellte um 79 Prozent auf 33 Milliarden Dollar nach oben. Wie die anderen Bergbauriesen erzielte Rio Tinto im ersten Halbjahr 2021 damit eine äußerst lukrative Umsatzrendite.
Davon sollen auch die Anleger profitieren. So will Rio Tinto für die ersten sechs Monate eine Zwischendividende von 5,61 Dollar pro Anteilsschein ausbezahlen. Im letzten Jahr hatte es hier nur 1,55 Dollar je Aktie gegeben.
Corona und Wetterereignisse als Risikofaktoren
Doch ganz ohne Negativpunkte lief die Halbjahresbilanz nicht ab. Einige Analysten hatten angesichts des Rohstoff-Hypes tatsächlich mit noch besseren Ergebnissen gerechnet. Und auch bezüglich Corona machte Rio Tinto keinen allzu selbstbewussten Eindruck. Wegen der aufkommenden Delta-Variante könne es bei Förder- und Ausliefermengen für Kupfer und Eisenerz zu Einschränkungen kommen. Zudem gebe es wegen der immer schwierigeren Wetterbedingungen an wichtigen Förderstandorten weitere Risikofaktoren, warnte das Unternehmen.
Fazit: Eine Portion Risiko ist also durchaus gegeben, wenngleich die Sicherheiten – nämlich der langfristig steigende Bedarf nach den Rohstoffen des Konzerns – wohl wesentlich ausschlaggebender sind.