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Shell übernimmt für 1,9 Milliarden Euro Nature Energy

Shell übernimmt für 1,9 Milliarden Euro Nature Energy
Bjoern Wylezich / Shutterstock.com
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Der Markt für Fusionen und Übernahmen läuft wieder auf Hochtouren. Fast täglich laufen spektakuläre Deals über die Nachrichtenticker. Gerade hat der britische Öl- und Gas-Multi Shell erneut zugeschlagen.

Das jetzige Ziel ist dabei keine allzu große Überraschung. Denn der Konzern versucht sich schon seit geraumer Zeit insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien zu verstärken. Nachdem der BP-Rivale Shell im vergangenen Jahr seine Schieferöl-Aktivitäten in Texas an ConocosPhillips für 9,5 Milliarden Dollar veräußert hat, will der Konzern nun den dänischen Biogasproduzenten Nature Energy schlucken.

Shell schlägt in Dänemark zu…

Shell hat eine Offerte für den dänischen Biogashersteller Nature Energy In Höhe von 1,9 Milliarden Euro auf den Tisch gelegt. Nature Energy ist ein Produzent von Biogas aus landwirtschaftlichen Quellen, aus der Industrie und aus Hausmüll. Mit der Übernahme bekommt Shell den größten Biogas-Produzenten in Europa in sein Portfolio.

….und stärkt Marktposition im Bereich Biogas

Bei dem Objekt der Begierde handelt es sich um ein Traditionsunternehmen. Nature Energy wurde bereits im Jahr 1979als Gasvertriebsfirma gegründet. Die erste Biogasanlage ging vor sieben Jahren in Dänemark an den Start. Mittlerweile betreibt das Unternehmen 14 Anlagen.

Zum Hintergrund: Biogas sind Gase, die nicht wie fossiles Erdgas aus dem Boden geholt werden, sondern aus biogenen Stoffen entstehen. Diese entstehen beispielsweise bei der Zersetzung von organischem Material auf Mülldeponien oder Abfallanlagen. Biomethan ist sozusagen das Edelprodukt des Biogases und wird oft auch als Renewable Natural Gas (abgekürzt RNG) bezeichnet.

Pipeline von Nature Energy ist prall gefüllt

Die jährliche Biomethanproduktion entspricht etwa 3 000 Barrel Öläquivalent pro Tag. Nature Energy hat rund 30 Projekte in Europa und Nordamerika in der Pipeline. Davon befindet sich ein Drittel in Dänemark, Frankreich und den Niederlanden. Dabei sind die Projekte in der mittleren bis späten Entwicklungsphase. Nach der Fertigstellung der Projekte könnte Nature Energy bis 2030 weitere 4 400 Barrel täglich liefern.

Shell besitzt bereits RNG-Aktivitäten

Mit dem Zukauf verstärkt Shell seine Aktivitäten in der Biomethanproduktion. Stand heute verfügt Shell bereits über ein bestehendes RNG-Produktionsgeschäft in Nordamerika mit einer in Betrieb befindlichen Anlage und vier im Bau befindlichen Anlagen. Mit dem Deal kommt der Rohstoff-Riese seinen Klimaneutralitätszielen bis 2050 wieder ein Stück näher. Dabei ist der Zukauf nicht der erste, um die Strategie voranzutreiben. Erst vor kurzem hat BP die Übernahme des Biogas-Herstellers Archaea Energy für gut 4 Milliarden Dollar angekündigt.

Shell-Geschäft läuft auf Hochtouren

Leisten kann sich der Konzern die Zukäufe allemal. Zuletzt profitierte der Ölkonzern von den hohen Rohstoffpreisen. Im dritten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich von 60 auf 95,74 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn verdoppelte sich sogar auf 9,45 Milliarden Dollar. Daher ist damit zu rechnen, dass auch in den kommenden Quartalen Zukäufe eine Rolle in der Transformation des Shell-Konzerns spielen werden.