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Bei der Nordex-Aktie ist der Wurm drin

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Geht es Ihnen auch so? Manchmal kann man einfach nicht nachvollziehen, warum eine Aktie die eine oder andere Richtung einschlägt – obwohl die Nachrichten etwas ganz anderes erwarten lassen würden.

Der Windkraft-Spezialist Nordex beispielsweise meldete in diesem Jahr zeitweise fast im Wochentakt neue Großaufträge. Dennoch geht es mit dem Aktienkurs immer weiter bergab. Auch die vor wenigen Tagen vorgelegten Halbjahreszahlen brachten nicht die Wende.

Nordex: Führender Anbieter von Windkraftanlagen

Für diejenigen unter Ihnen, die Nordex nicht kennen, möchte ich das Unternehmen zunächst kurz vorstellen. Die Hamburger Gesellschaft ist ein füh­render Anbieter von Wind­kraft­anlagen und hat sich auf leis­tungs­starke On­shore-Anlagen (an Land), vor allem im Megawatt-Bereich, spezialisiert.

Darüber hi­naus zählen auch die Er­richtung und In­standhaltung von Wind­turbinen sowie die Projektentwicklung von Windparks zum An­gebot. Für den Be­trieb von Windener­gie­an­lagen hat Nordex die Steuerungs­soft­ware „Nordex Control“ im Angebot.

Im vergangenen Jahr verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzanstieg um 42% auf den neuen Rekordwert von 4,65 Mrd. Euro. Unter dem Strich erzielte Nordex jedoch einen Verlust von 129,7 Mio. Euro.

Umsatz steigt kräftig

Das starke Wachstum geht ungebremst weiter. Dies unterstreichen die in der vergangenen Woche vorgelegten Halbjahreszahlen. In den ersten sechs Monaten 2021 wurden Anlagen mit einer Leistung von 3,0 Gigawatt installiert – ein Anstieg um 44%. Der Umsatz erhöhte sich um 32% auf 2,70 Mrd. Euro.

Der operative Gewinn nach Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug 68,4 Mio. Euro, nach einem Verlust von 70,8 Mio. Euro im Vorjahr. Der Nettoverlust wurde von 180,0 Mio. Euro im Vorjahr auf 63,7 Mio. Euro verringert.

Während des ersten Halbjahrs kassierte Nordex neue Aufträge mit einem Volumen von 1,96 Mrd. Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Zuwachs von 9%. Insgesamt saß Nordex Ende Juni auf einem Auftragsbestand von 4,83 Mrd. Euro. Und die Auftragsflut geht weiter. Allein im Juli meldeten die Hamburger wieder Großaufträge aus Polen, Italien und Australien.

Trend zeigt klar nach unten

Die Nachfrage nach den Windkraftanlagen der Hamburger ist ungebrochen. Das Unternehmen wächst weiter rasant, was sich bislang allerdings noch nicht in Gewinnen niederschlägt. Um das Wachstum zu finanzieren, führte Nordex im Juli eine Kapitalerhöhung mit einem Volumen von 586 Mio. Euro durch.

Trotz des rasanten Wachstums zeigt der Trend beim Aktienkurs seit Monaten nach unten. Gegenüber dem Jahreshoch vom April bei gut 29 Euro hat sich die Notierung nahezu halbiert. In Reaktion auf die Zahlen zog der Kurs am Freitag zunächst um über 6% an, schloss letztlich aber mit einem Minus von 5%. Ein sehr schlechtes Zeichen!

Auch danach fiel der Kurs weiter und rutschte heute sogar unter sein bisheriges Jahrestief, das im Juli bei 15,31 Euro erreicht worden war. Damit drohen weitere Einbußen. Für die nächsten Monate sind Notierungen von 12 oder gar 10 Euro nicht auszuschließen. Unter Trend-Aspekten würde ich die Nordex-Aktie momentan nicht mit der Kneifzange anfassen.