Mercedes-Benz fährt der Konkurrenz auch im neuen Jahr davon

Mercedes-Benz startet mit Rückenwind ins neue Jahr. Genau wie andere Hersteller konnten auch die Stuttgarter im Schlussquartal noch einmal deutlich mehr Fahrzeuge absetzen als zuvor.
Mercedes-Benz mit starken Absatzzahlen 2022
Insbesondere das erste Halbjahr 2022 war geprägt vom Krieg in der Ukraine, von galoppierender Inflation, steigenden Zinsen, Angst vor drohender Rezession und wiederkehrenden wochenlangen Lockdowns in China, die die ohnehin empfindlichen globalen Lieferketten immer wieder strapazierten. Die noch nicht ausgestandene Halbleiterkrise bildete das i-Tüpfelchen auf dem Problemberg der Autohersteller rund um den Globus.
Gemessen daran kam Mercedes-Benz erstaunlich gut über die Runden: Im Gesamtjahr verkaufte der Dax-Konzern rund 2,04 Millionen Fahrzeuge – und damit nur marginal weniger als im Vorjahr, als 2,06 Millionen Autos an die Kunden übergeben werden konnten. Zum Vergleich: BMW verkaufte 2022 fast 5 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahr, Volkswagen verzeichnet konzernweit einen Absatzrückgang um 7 Prozent gegenüber 2021.
Autobranche startet mit Rückenwind ins neue Jahr
Besonders stark lief für Mercedes-Benz, wie auch bei der Konkurrenz, das Schlussquartal. Im Zeitraum von Oktober bis Ende Dezember legten die Auslieferungen um satte 17 Prozent zu auf knapp 541.000 Fahrzeuge. Dabei konnten – ohne Berücksichtigung des Smart – rund 118.000 rein elektrisch angetriebene Autos verkauft werden und somit mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. In ähnlicher Größenordnung steigerte auch Hauptkonkurrent BMW seine Elektrosparte im Schlussquartal.
Die Nachfrage nach dem Premiumlimousinen Made in Germany ist und bleibt hoch. Zu Hochzeiten der Chipkrise waren Kunden mitunter bereit, bis zu einem Jahr auf ihren Neuwagen zu warten. Noch immer ist der Auftragsrückstau nicht vollständig abgearbeitet.
Mercedes-Benz erneut Branchenprimus?
Nach einem vergleichsweise durchwachsenen Geschäftsjahr 2022 blicken Analysten nun umso optimistischer in die Zukunft und sehen große Gewinnchancen für die Automobilbranche in 2023. Mercedes-Benz gilt dabei als besonders aussichtsreich – gerade auch aus Anlegersicht.
So sieht unter anderem eine aktuelle Studie des US-Analysehauses Bernstein Research großes Kurspotenzial für die Mercedes-Benz Aktie. Mehr noch: Innerhalb der Autobranche dürfte sich nach dieser Einschätzung gerade das Papier der Stuttgarter im Jahresverlauf 2023 als Outperformer erweisen.
Mercedes-Benz Aktie: Analysten raten zum Kauf
Folgerichtig wurde die Kaufempfehlung beibehalten, ebenso wie das Kursziel, das Bernstein bei 85 Euro ansetzt. Von 95 auf 84 Euro abgesenkt hat das Kursziel dagegen die kanadische Bank RBC, die aber ebenfalls an der Kaufempfehlung für Mercedes-Benz festhält. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hob das Kursziel erst kürzlich an von 71 auf 88 Euro und rät ebenfalls weiterhin zum Kauf – genau wie die Experten von JP Morgan, die sowohl ihre Kaufempfehlung als auch das Kursziel von 90 Euro für die Mercedes-Benz Aktie zum Jahresauftakt noch einmal bekräftigten. Zuletzt war das Papier für rund 66 Euro zu haben.
Als erster der drei großen Autobauer im Dax wird Mercedes-Benz bereits im Februar seine Bilanz für das Schlussquartal sowie die Geschäftszahlen für das zurückliegende Gesamtjahr bekanntgeben – fast auf den Tag genau ein Jahr nachdem die Auftrennung, Eigenfirmierung und Umbenennung des vormaligen Daimler Konzerns abgeschlossen war. Seit dem vergangenen Jahr sind die vormalige Pkw-Sparte Mercedes-Benz sowie die ehemalige Lkw- und Bussparte Daimler Truck als separate Unternehmen tätig und inzwischen beide eigenständig im Dax gelistet.