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Was ist denn bei Delivery Hero los?

Was ist denn bei Delivery Hero los?
Mano Kors / shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Gut. Dass jetzt weniger Essen nach Hause bestellt werden muss, weil neue Lockdowns ausbleiben, sehe ich ein. Darüber dürfen wir uns auch freuen. Aber was für eine Eintagsfliege ist denn bitte Delivery Hero? Die können wohl nur Pandemie als einziges Geschäftsmodell. Sollten wir in solchen einen „USP“ investieren?

USP steht für „unique selling proposition“ oder auf Deutsch: Alleinstellungsmerkmal. Was kann ein Produkt überhaupt oder besser im Vergleich zur Konkurrenz. Nun, Delivery Hero kann offenbar gut Investoren anziehen, wenn das Volk zu Hause essen muss, aber nicht kochen kann oder will. Dann funktioniert das Geschäft einwandfrei.

Doch was passiert, wenn diese Ausnahmesituation wieder aufgehoben wird? Dann fällt das Kartenhaus in sich zusammen und der Marktwert sinkt spontan um zwei Drittel.

Delivery Hero im Tageschart

Der heutige Kursrutsch per zweistelligem Prozentsatz ist einer weiterer Meilenstein, den das junge Unternehmen erreicht hat. Heute ging es sogar derart schnell nach unten, dass die BaFin sich eingeschaltet hat. Es soll geprüft werden, wie es zu dem Kursrutsch kam.

Die blauen Punkte im Tageschart habe ich gelassen. Meine Devise dabei lautet ja: Wenn Sie an das Geschäftsmodell glauben, bieten diese Punkte in den meisten Fällen einen guten Einstieg aus mittelfristiger Sicht. So haben die Punkte 2018 bis 2021 auch oft genug einen guten Preis empfohlen. Wenige Wochen danach standen die Kurse jeweils höher.

Wird jetzt allerdings dem USP der Stecker gezogen, nützt auch kein Ende einer Verkaufspanik mehr etwas. Dann ist das nämlich kein Geschäftsmodell mehr in diesem Sinne. Das sehen die Anleger seit Dezember 2021 auch so.

Jetzt muss ich fairerweise dazu schreiben, dass viele Technologie-Werte in den USA ähnlich abgestraft wurden. Und deren Business funktioniert weiterhin. Wenngleich natürlich bei vielen Aktien die Lockdowns extrem geholfen haben.

Dennoch ist die Börse gerne ein halbes Jahr voraus und somit erwarten die Investoren im Fall von Delivery Hero, dass die Umsätze und Gewinne zurückgehen werden. Wir stehen jedoch immerhin noch bei 41 Euro und nicht bei 4,10 Euro! Komplett die Flinte ins Korn werfen, ist also nicht angesagt.

Wobei, so richtig sexy finde ich den Aktienkurs jetzt auch noch nicht. Vielleicht reden wir noch einmal darüber, wenn wir beim Allzeittief bei rund 25 Euro angekommen sind. Das war der Preis bei Börsengang. Seitdem ging es öfter bergauf als bergab.

So gesehen war offensichtlich die Pandemie eine Überhitzung, die sich jetzt wieder abkühlt. Wir kommen wieder auf realistischen Kursen an. Vielleicht haben wir die auch schon erreicht. Schließlich notierte die Aktie vor Corona wesentlich höher. Um die 70 Euro waren es da im Schnitt. Oder selbst wenn wir nur das ehemalige Allzeithoch bei 50 Euro nehmen – alles ist besser als die jetzigen Kurse.

Dennoch ist der Kurs heute so stark gefallen, dass dies die BaFin beschworen hat. Das könnte mit etwas Glück ein Teil des Finales gewesen sein, das die Bären zelebrieren. Ich reiße mich nicht um die Aktie. Das haben Sie beim Lesen gemerkt. Aber so ganz außer Acht lassen, will ich sie auch nicht.

Wenn ich mir die Kommentare zu Delivery Hero anschaue, scheiden sich auch hier die Geister. Negative Meinungen halten das Geschäftsmodell für überbewertet. Die Aktie verdiene auch keinen Platz im DAX. Das mag zum Teil stimmen, jedoch müssen Sie nicht jedes Geschäftsmodell gut finden, um daran zu partizipieren.

Ich selbst fahre keinen Tesla und trotzdem habe ich mit der Aktie schon Geld verdient. Ich bin auch kein Essen-Besteller und somit ein absoluter Unkunde für Delivery Hero. Das hält mich allerdings nicht davon ab, bei einer Wiederholung mit pandemieähnlichen Zuständen, dort auf steigende Kurse zu setzen. Vielleicht brauchen wir eine richtige Verkaufspanik im Wochenchart bei Delivery Hero, um gute Kaufkurse zu sehen. Aktuell bestellen Sie nur das fallende Messer nach Hause. Da müssen Sie noch nicht zugreifen.