E.ON oder RWE? Welcher Chart sieht besser aus?

Na? Wie lange ist es her, dass Sie Ihren Stromanbieter gewechselt haben? Oder sind Sie schon so gut per Solar aufgestellt, dass Ihnen das völlig egal sein kann? Heute schauen wir uns die beiden Energieriesen in Deutschland an. Was sagen die Charts und können wir daraus einen Nutzen ziehen und vielleicht einen Trade finden?
E.ON im Tageschart
Auf den ersten Blick sehen Sie, dass wir unter dem Hoch von 2022 stehen. Auch das letzte Hoch aus dem Frühjahr dieses Jahres ist vorerst außer Reichweite für die Aktie von E.ON. Dazu muss man aber auch sagen, dass die letzte Rallye von unter 7,50 Euro auf fast 12,50 Euro durchaus beachtlich war.

(Quelle: Tradingview.com)
Auf lange Sicht schiebt E.ON zur Seite. Seit 2013 befinden uns wir im Bereich zwischen 12 und 13 Euro beim dem, was maximal möglich ist für die Aktie. Der untere Bereich ist bei 6 Euro. Dazwischen pendeln die Kurse seit 10 Jahren.
Insofern ist das Potential nach oben sehr begrenzt. Die blaue EMA 200 Durchschnittslinie bremst im Tageschart auf der Unterseite. Die ist immer ein Hindernis, wenn die Kurse auf sie treffen. Es geht nach etwas Kampf zwar dann auch öfter durch die Linie, doch 2021 diente sie zuletzt mehrmals als Unterstützung.
Der RSI-Indikator unter dem Tagesschart spielt die Schweiz: Er ist absolut neutral, weil wir gerade bei ca. 50 Punkten stehen. Das bedeutet, es ist alles möglich und keine Seite – Bullen oder Bären – hat hier einen Vorteil aktuell. Da kann es einfach noch weiter zur Seite gehen. So sehen auch die Kurse im Chart aus.
Wenn wir nicht die Kurslücke vom Mai hätten, wäre das eine schicke Bärenflagge. Dann wäre der Flaggenmast die Linie vom letzten Hoch bis zu den Tiefs der aktuellen Bewegung. Das, was die Kurse in den letzten Wochen gebastelt haben, ist dann die Flagge. Nach so einer Formation ist die Chance für eine erneute Abwärtstrecke erhöht. Das würde für die Bären sprechen. Mögliches erstes Ziel könnte dann besagte EMA 200 sein. Die verläuft derzeit bei knapp 10,70 Euro.
RWE im Tageschart
Hin und her macht Taschen leer. Das kennen Sie vielleicht als berühmte Börsenweisheit. So sieht der Kurs von RWE ebenfalls aus. Wer hier fleißig hin und her tradet, kann sich eine goldene Nase verdienen. Aktuell werden die Ausschläge in beide Richtungen aber immer kürzer.

(Quelle: Tradingview.com)
Breitseite – auf ganzer Linie. Seit einem Jahr bewegt die Aktie sich zwar viel, doch am Ende kommt nicht dabei herum. Die blaue EMA 200 ist völlig bedeutungslos im Tageschart. Die Hoch von 44 Euro sind Geschichte. Das war 2022. Dieses Jahr hat RWE nur tiefere Hochs anzubieten. Tendenz fallend.
Das wir aber grundsätzlich auch höhere Tiefs machen, zeigt, dass hier Druck aufgebaut wird. Ganz langsam natürlich. Das alles zieht sich ja bereits über Monate. Irgendwann wird die RWE-Aktie aber aus dieser immer enger werdenden Handelsspanne ausbrechen. Nur in welche Richtung?
RWE steht besser da als in den letzten 12 Jahren! Die 44 EUR wurden zuletzt 2011 erreicht. Dass wir jetzt etwas weiter darunter stehen, ist gar nicht so dramatisch, wenn wir uns die Tiefs ansehen. 2015 gab es die RWE-Aktie für 9 Euro. Heute für 30 Euro mehr. Das kann sich sehen lassen.
Fazit
Auch bei RWE ist schier alles offen, wohin die Reise in Zukunft geht. Die Anleger sind sich momentan absolut unsicher, wie sie die Energieunternehmen in Deutschland einschätzen sollen. Beide laufen zur Seite ohne eine Richtung zu präferieren. E.ON hat als einziger Kandidat noch eher die Chance, die Bären glücklich zu stimmen. Aber auch das ist nicht in Stein gemeißelt.
Entweder die Anleger werden hier aktiv und zeigen uns eine Richtung oder wir müssen wohl auf die nächste Bundesregierung warten, die neue Ideen zum Thema Energie auf den Tisch legt und damit für neue Impulse sorgt.