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HelloFresh: Börsenwert des Kochboxversenders geht durch die Decke

HelloFresh: Börsenwert des Kochboxversenders geht durch die Decke
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Inhaltsverzeichnis

Spektakulärer hätte sich die Aktie des Kochboxversender HelloFresh seit dem Komplettausstieg des Berliner Start-up-Investors Rocket Internet wohl kaum entwickeln können. Seit Rocket Internet das letzte große Aktienpaket zu 8 Euro je Stück im Mai 2019 Jahres veräußert hat, kennen die Papiere kein Halten mehr. Zuletzt notierten die Papiere bei 86 Euro und damit auf dem höchsten Niveau aller Zeiten. Damit kratzte der Börsenwert an der Marke von 15 Milliarden Euro, womit der Konzern die DAX-Unternehmen Covestro, MTU Aero Engines und Heidelberg Cement bereits hinter sich gelassen hat.

HelloFresh – Lebensmittelboxen für Kochmuffel

Bevor ich Ihnen die aktuellen Zahlen im Detail vorstelle, möchte ich Ihnen erst noch auf das Geschäftsmodell der Firma eingehen: HelloFresh ist ein Lieferservice für Lebensmittel. Das Unternehmen liefert die passenden Zutaten und die Rezepte für Gerichte zum selber Kochen an die Haustür. Die Lieferungen können individuell abgestimmt werden und die Essensplanung mit wöchentlich neuen Gerichtideen wird von HelloFresh übernommen.

Abonnenten des Services können jede Woche aus abwechslungsreichen Gerichten auswählen und sparen sich den Weg zum Supermarkt. Das Unternehmen wurde 2011 gegründet und ist in Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, der Schweiz, Australien und Kanada aktiv. Der Unternehmenssitz befindet sich in Berlin und HelloFresh unterhält weitere Büros in New York, London, Amsterdam, Zürich, Sydney und Toronto.

Corona spielt dem Unternehmen in die Karten

Zuletzt hatte der Kochboxversender durch die Coronakrise enormen Rückenwind erhalten. Die vorübergehenden Schließungen zahlreicher Restaurants sorgten für eine Art Hochkonjunktur bei HelloFresh. Die einfache Art der Bestellung und Zubereitung gewann vor allem in Homeoffice-Zeiten bei den Kunden an Beliebtheit. So konnte der Berliner Konzern im zurückliegenden Jahr die Umsätze deutlich um 107% auf 3,75 Milliarden Euro steigern. Unter dem Strich erreichte HelloFresh erstmals auf Jahresbasis die Gewinnzone. Mit einem Nettogewinn von 369 Millionen Euro lag die Gewinnmarge bei 9,84%.

Wachstumsdynamik hält an

Auch zum Jahresstart hielt die hohe Geschäftsdynamik an. Im ersten Quartal 2021 verzeichnete HelloFresh ein über den Planungen hinausgehendes Kundenwachstum und weiterhin hohe Bestellraten. Insgesamt zählt die Gesellschaft 7,28 Millionen Kunden (+74% zum Vorjahresquartal). Bei der Anzahl der Bestellungen erreichte HelloFresh sogar einen Zuwachs um 98,6% auf 29,28 Millionen. Unter dem Strich kletterte der Umsatz um 106% auf 1,44 Milliarden Euro. Gleichzeitig stieg das Ergebnis vor Steuern und Zinsen um 187,3% auf 133,9 Millionen Euro an.

Produktionskapazitäten werden hochgefahren

Auf Grund der starken Nachfrage baut HelloFresh in Barleben bei Magdeburg seine zweite Produktionsstätte. Durch den neuen Standort wird die Kapazität in Deutschland und Österreich mehr als verdoppelt. Insgesamt entstehen durch das neue Werk vor Ort rund 1 500 Arbeitsplätze. Zum Investitionsvolumen macht HelloFresh bislang keine Angaben, verweist aber darauf, dass für das laufende Jahr mittlerweile Logistikinvestitionen von mehr als 200 Millionen Euro weltweit geplant sind. Das neue Werk soll im vierten Quartal 2022 den Betrieb starten. Mit 35 000 Quadratmetern Fertigungs-, Lager- und Bürofläche entsteht das größte Werk der Gruppe außerhalb der USA.

Konzernführung zeigt sich zuversichtlich

Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich die Konzernführung zuversichtlich und peilt ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum zwischen 35 und 45% an. Das ist deutlich mehr als noch zuvor: HelloFresh war zuvor von 20 bis 25% ausgegangen. Bei der um Sondereffekte und Holdingkosten bereinigten Vorsteuergewinnmarge (Ebitda) rechnet Firmenchef Dominik Richter mit einer Range zwischen 10 bis 12%. Damit wurde das untere Ende der alten Prognose um einen Prozentpunkt angehoben (alt: 9 bis 12%).