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HelloFresh: Börsenwert des Kochboxversenders geht in der Coronakrise durch die Decke

HelloFresh: Börsenwert des Kochboxversenders geht in der Coronakrise durch die Decke
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Inhaltsverzeichnis

Spektakuläre hätte sich die Aktie des Kochboxversender Hellofresh seit dem Komplettausstieg des Berliner Start-up-Investors Rocket Internet wohl kaum entwickeln können. Seit Rocket Internet das letzte große Aktienpaket zu 8 Euro je Stück im Mai letzten Jahres veräußert hat, kennen die Papiere kein Halten mehr. Zuletzt notierten die Papiere kurzfristig bei über 30 Euro. Damit kratzte der Börsenwert an der Marke von 5 Milliarden Euro, womit der Konzern die beiden DAX-Unternehmen Lufthansa und Covestro hinter sich gelassen hat.

HelloFresh – Lebensmittelboxen für Kochmuffel

Bevor ich Ihnen die aktuellen Zahlen im Detail vorstelle, möchte ich Ihnen erst noch auf das Geschäftsmodell der Firma eingehen: HelloFresh ist ein Lieferservice für Lebensmittel. Das Unternehmen liefert die passenden Zutaten und die Rezepte für Gerichte zum selber Kochen an die Haustür. Die Lieferungen können individuell abgestimmt werden und die Essensplanung mit wöchentlich neuen Gerichtideen wird von HelloFresh übernommen.

Abonnenten des Services können jede Woche aus abwechslungsreichen Gerichten auswählen und sparen sich den Weg zum Supermarkt. Das Unternehmen wurde 2011 gegründet und ist in Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, der Schweiz, Australien und Kanada aktiv. Der Unternehmenssitz befindet sich in Berlin und HelloFresh unterhält weitere Büros in New York, London, Amsterdam, Zürich, Sydney und Toronto.

Corona spielt dem Unternehmen in die Karten

Zuletzt hat der Kochboxversender durch die Coronakrise enormen Rückenwind erhalten. Da so gut wie alle Restaurants geschlossen sind und für viele Menschen Ausgehverbot herrscht, hat Hellofresh gerade Hochkonjunktur. Die einfache Art der Bestellung und Zubereitung scheint vor allem in Homeoffice-Zeiten bei den Kunden gut anzukommen.

Bis zu 75% Umsatzwachstum im ersten Quartal…

Kein Wunder also, dass die Berliner zuletzt ihre Prognose für das erste Quartal nach oben geschraubt haben. Laut Unternehmensführung hat sich das Wachstum vor allem in der zweiten Märzhälfte nochmals deutlich beschleunigt. Entsprechend soll der Umsatz im Startquartal zwischen 685 und 710 Millionen Euro liegen. Für Sie zum Vergleich: Im Vorjahresquartal gingen lediglich 410 Millionen Euro an Umsatz durch die Bücher.

…..und eine deutliche Verbesserung beim operativen Gewinn

Zeitgleich wird sich der operative Gewinn auf bis zu 75 Millionen Euro von -26 Millionen Euro im Vorjahr signifikant verbessern. Für das Gesamtjahr ändert das Management trotz des über den Erwartungen liegenden ersten Quartals seine Prognose nicht. So soll in 2020 der Umsatz währungsbereinigt zwischen 22 und 27% zulegen. Die um Sondereffekte bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll unterdessen auf 4,0 bis 5,5% (2019: 2,6) nach oben klettern.

Fazit: Die operative Trendwende fiel deutlich stärker aus als von den Analysten erwartet. Ohne Zweifel profitiert der Konzern von der anhaltenden Coronakrise. Ob das Bestellverhalten der Kunden allerdings nachhaltig ist, darf zumindest angezweifelt werden. Die Kosten in der Neukundengewinnung sind enorm, die Kundentreue muss sich ebenfalls hart „erarbeitet“ werden. Vor dem Hintergrund der gigantischen Kursentwicklung (+280% in den letzten 12 Monaten) sollten sich Anleger in jedem Fall auf hohe Schwankungen einstellen.