HelloFresh: Die Erfolgsgeschichte geht weiter

Bei manchen Unternehmen hat die Corona-Krise für einen kräftigen Wachstumsschub gesorgt. Zu denen zählt auch HelloFresh. Der Kochboxen-Anbieter hat gestern Abend nach Börsenschluss Eckdaten für das zweite Quartal vorgelegt und seine Jahresprognose angehoben. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist vorerst nicht in Sicht.
Kochboxen-Anbieter wächst rasant
Wenn Sie sich etwas näher mit der Börse beschäftigen, ist Ihnen vermutlich nicht entgangen, dass die HelloFresh-Aktie bereits seit Längerem zu den absoluten Highflyern am deutschen Aktienmarkt zählt. Allein seit dem Jahreswechsel hat der Aktienkurs um rund 165% zugelegt.
Für diejenigen unter Ihnen, die HelloFresh nicht kennen, möchte ich die Firma kurz vorstellen. Das Berliner Unternehmen, das im November 2017 von der Start-up-Schmiede Rocket Internet an die Börse gebracht wurde, verfolgt ein interessantes Konzept. Die Kunden bekommen das Rezept und alle Zutaten, die sie für ein Gericht brauchen, direkt an die Haustür geliefert. Genau in der richtigen Menge, frisch und gut gekühlt. Neben Deutschland ist HelloFresh auch in Großbritannien, der Schweiz, Belgien, den Niederlanden sowie in Australien und Kanada vertreten. Und auch in den USA hat sich das Unternehmen gut positioniert.
Bei den Konsumenten kommt das Konzept gut an. Die Lieferung an die Haustür spart Zeit. Kunden können dennoch sicher sein, Gesundes zu konsumieren. Bereits vor Corona konnte HelloFresh hohe Wachstumsraten vorweisen. Durch den zwischenzeitlichen Lockdown hat das Wachstum jetzt noch einen zusätzlichen Schub bekommen.
HelloFresh hebt Jahresprognose erneut an
Gestern Abend nach Börsenschluss präsentierte das Unternehmen, das seit März dem MDAX angehört, vorläufige Quartalszahlen und konnte damit auf ganzer Linie überzeugen. Im zweiten Quartal hat HelloFresh den Umsatz auf 965 bis 975 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Beim operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) rechnet das Management mit 145 bis 155 Mio. Euro, nach 18,3 Mio. Euro im Vorjahr. Damit wurden die Erwartungen der Analysten (Umsatz von 789 Mio. Euro, EBIT von 97 Mio. Euro) geradezu pulverisiert.
Aufgrund der starken Entwicklung hat das Unternehmen seine Prognose ein weiteres Mal angehoben und rechnet für das Gesamtjahr jetzt mit einem Umsatzanstieg zwischen 55 und 70%. Zuvor hatte man einen Zuwachs von 40 bis 55% anvisiert. Die Prognose für die EBITDA-Gewinnmarge wurde auf 8 bis 10% (von 6 bis 10%) angehoben.
Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist nicht in Sicht
Gestern war es bei HelloFresh noch zu Gewinnmitnahmen gekommen. Nach den starken Zahlen zieht der Kurs heute gegen den schwächeren Markt aber schon wieder an. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist vorerst nicht in Sicht. Der dynamische Aufwärtstrend ist ungebrochen. Die Chancen für weitere Kurssteigerungen stehen gut. Im Jahresverlauf sind 60 Euro ein realistisches Ziel. Für Trendfolger bleibt die HelloFresh-Aktie erste Wahl.