Henkel Aktie: Hier gibt’s was fürs Geld
Das Schöne am Basiskonsum-Sektor ist, dass die Kunden treu sind. Wer mit einem Waschmittel aufgewachsen ist und nach dem Auszug aus dem Elternhaus das erste Mal im Drogeriemarkt steht, der greift höchstwahrscheinlich zum vermeintlich bewährten Produkt. Diese Treue können sich Unternehmen wie Henkel zunutze machen. Wir haben den deutschen Traditionswert für Sie unter die Lupe genommen und erklären, wohin die Reise gehen könnte. Vorab aber ein paar Eckdaten zum Unternehmen an sich. Henkel AG & Co. KGaA ist ein weltweit führender Konsumgüterhersteller.
Auf dem traditionellen Gebiet der Waschmittel (Persil, Pril) ist Henkel in Europa genauso die Nr. 3 wie mit seiner Kosmetika-Sparte (Fa, Schwarzkopf). Bei Konsumentenklebstoffen (Patex, Pritt) ist der Konzern weltweit die Nr. 1. Im industriellen Bereich der Sparte Adhesive Technologies führt Henkel mit Konstruktionsklebstoffen und Oberflächenreinigungstechnik ebenso den Weltmarkt an.
Die Zeichen stehen wieder auf Wachstum
Henkel hat in den ersten 9 Monaten auf den Wachstumskurs zurückgefunden und ein Umsatzplus von 3,7% auf 15 Mrd € erzielt. Vor allem die Geschäfte in Lateinamerika liefen hervorragend. Hier konnte Henkel seinen Umsatz um 12,2% auf 888 Mio € steigern. Noch besser lief es nur in der Asien-Pazifik- Region, wo das Plus bei 14,8% auf 2,5 Mrd € lag. In den etablierten Industriestaaten konnten dagegen nur geringe einstellige Zuwächse erzielt werden. In Nordamerika und dem Nahen Osten war der Umsatz sogar etwas rückläufig. Zum Gewinn macht Henkel traditionell keine Angaben im Quartal.
Aufgrund der angespannten Logistiklage und den hohen Investitionen rechnen wir mit stabilen bis schwächelnden operativen Margen. Henkel investiert kräftig in die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung, baut gleichzeitig aber noch seine internationale Präsenz aus. Hier stehen Asien und Lateinamerika im Vordergrund, da dort die Nachfrage am stärksten zulegt. Kurzfristig ist das vor allem teuer. Langfristig werden sich diese Investitionen aber auszahlen.
So sehen wir die Aktie!
Schon jetzt lässt sich beobachten, dass sich positive Effekte aus den Schwellenländern in der Konzernentwicklung niederschlagen. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken. In den Industriestaaten ist es dagegen schwieriger zu wachsen. Hier soll das Thema Nachhaltigkeit die operative Geschäftsentwicklung wieder beflügeln. Denn nachhaltige Produkte sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern lassen sich auch teurer verkaufen. Henkel ist mittelprächtig attraktiv, besticht aber durch eine solide Dividendenrendite von 2,6%. Vielleicht ist dieser Wert ja etwas für Sie?