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Jungheinrich-Aktie: Insiderkäufe nach Kurskollaps

Inhaltsverzeichnis

Starke Nerven brauchen momentan die Anleger des Gabelstapler- und Logistikspezialisten Jungheinrich. Nach der jüngsten Gewinnwarnung sackten die Papiere um mehr als 25% in den Keller, womit sämtliche seit dem Jahresbeginn aufgelaufenen Gewinne ausradiert wurden. Wer zum Jahreswechsel investiert hat, liegt aktuell sogar leicht (-4%) in der Gewinnzone, wohlgemerkt in einer Phase, in der es am breiten Aktienmarkt kräftig nach oben ging (MDAX: +30%).

Jungheinrich im Portrait

Bevor ich auf die jüngste Gewinnwarnung eingehe, möchte ich Ihnen den Konzern noch näher vorstellen. Jungheinrich, gegründet im Jahr 1953, zählt zu den weltweit führenden Lösungsanbietern für die Intralogistik. Mit einem umfassenden Portfolio an Flurförderzeugen, Logistiksystemen sowie Dienstleistungen bietet Jungheinrich seinen Kunden passgenaue Lösungen für die Herausforderungen der Industrie 4.0.

Die Konzernstrategie ist auf nachhaltiges, profitables Wachstum und damit auf die Steigerung des Unternehmenswertes ausgerichtet. Ziel ist es, die Nummer-1-Marke der Intralogistik in allen europäischen Märkten zu werden und langfristig zu den Top 3 der globalen Anbieter zu gehören.

Zweite Gewinnwarnung in diesem Jahr sorgt für Unmut

In der vergangenen Woche hat Jungheinrich seine Anleger mit der zweiten Gewinnwarnung in diesem Jahr eiskalt erwischt. Der zweitgrößte europäische Gabelstaplerhersteller begründete die Maßnahme neben der Marktabkühlung der vergangenen Monate und einer höheren Volatilität im Auftragseingang vor allem mit fehlenden positiven Konjunktur- und Marktsignalen.

Prognose drastisch zurechtgestutzt

Dabei fiel die Gewinnwarnung massiv aus. Beim Umsatz rechnet der Kion-Rivale nun mit einer Bandbreite von 3,6 bis 3,8 Milliarden Euro. Für Sie zum Vergleich: Bislang war das Management noch von einer Spanne zwischen 3,85 und 4,05 Milliarden Euro ausgegangen. Noch stärker wurde die Prognose aber beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) gekappt.

Im Sommer war der Zielwert bereits von 275 bis 295 Millionen Euro bereits auf 240 bis 260 Millionen Euro gekürzt worden. Inzwischen peilt die Konzernführung nur noch zwischen 150 und 200 Millionen Euro an. Das entspricht einem Rückgang beim Vorsteuerergebnis zwischen 27 und 45%.

Entsprechend rückläufig dürfte sich auch die viel beachtete EBIT-Marge entwickeln. Mit 4 bis 5,5% dürfte Jungheinrich deutlich unter dem Vorjahresniveau von 7,2% landen. Sie müssen bedenken: Im März sprach der damalige Vorstand Hans-Georg Frey noch ein Mittelfrist-EBIT-Margenziel von 8% aus.

Kein Investitionsstopp geplant

Trotz der widrigen Bedingungen will Jungheinrich bei den geplanten Investitionen nicht auf die Bremse treten. Vor allem in den Bereichen Automatisierung, Digitalisierung und Lithium-Ionen-Technologie soll weiter investiert werden. Zugleich sollen Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz umgesetzt werden.

Ehemaliger Vorstand wittert Kurschance

Während die breite Masse der Anleger nach der Gewinnwarnung scharenweise aus der Aktie flüchtete, zeigte sich der ehemalige Vorstand Hans-Georg Frey zuversichtlich und hat in die Kursschwäche hinein seine Aktienposition ausgebaut. Bei einem Kurs von 20,86 Euro hat sich der jetzige Aufsichtsratsvorsitzender Aktien im Gegenwert von 50.376 Euro ins Depot gelegt. Das war sein erster Aktienkauf seit August dieses Jahres. Auch damals nutzte Frey den Rückgang der Aktie von 32 auf 18 Euro, um antizyklisch Aktien einzusammeln.

Das ist ein gutes Zeichen. Immerhin dürften wenige Jungheinrich so gut kennen wie er. Frey leitete die Geschicke des Konzerns über einen Zeitraum von 12 Jahren als Vorstand und kann beträchtliche Erfolge vorweisen. Während seiner „Amtszeit“ verdoppelte sich der Umsatz, es wurden regelmäßig Dividenden gezahlt und 8.000 Arbeitsplätze geschaffen.