Linde-Aktie vor weiteren Kurssteigerungen

Mit einem Gewinn von gut 25% verzeichnete der DAX im vergangenen Jahr den größten Zuwachs seit 2012. Und das war nur der Durchschnitt der 30 größten börsennotierten deutschen Unternehmen. Zu den Werten, die sich besser entwickelten als der Index, zählte Linde. Die Aktie des Industriegase-Herstellers legte um satte 38% zu. Und die Chancen, dass sich dieser starke Trend fortsetzt, stehen gut.
Linde: Weltweit führender Hersteller von Industriegasen
Sie werden vermutlich mitbekommen haben, dass die frühere Linde AG seit Oktober 2018 Linde plc heißt. Hintergrund ist die Fusion mit dem amerikanischen Konkurrenten Praxair, im Zuge derer der Firmensitz in die irische Hauptstadt Dublin verlegt wurde. Geführt wird der Konzern vom früheren Praxair-Chef Steve Angel von Danbury im US-Bundesstaat Connecticut aus.
Das DAX-Unternehmen ist der weltweit führende Hersteller von Industriegasen, die in verschiedenen Bereichen wie dem Energiesektor, der Strahlproduktion, der Chemieverarbeitung, dem Umweltschutz oder medizinischen Therapien zum Einsatz kommen. Darüber hinaus plant und baut Linde Industrieanlagen für verfahrenstechnische Projekte sowie die Herstellung von Anlagenkomponenten.
Prognose mehrfach angehoben
Der Zusammenschluss mit Praxair erweist sich bislang als „Traumhochzeit“. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds läuft es bei Linde glänzend. Nach dem starken dritten Quartal hob das Management bereits zum dritten Mal im vergangenen Jahr seine Prognose an.
Für das Gesamtjahr 2019 rechnet das Management jetzt mit einem Gewinnanstieg von 17 bis 18% auf 7,25 bis 7,30 Dollar je Aktie (Linde bilanziert in US-Dollar). Zuvor hatte das Unternehmen einen Zuwachs zwischen 12 und 16% angepeilt. Zum Gewinnplus werden unter anderem Synergieeffekte aus der Fusion beitragen. Zwischen 2019 und 2022 sollen sich die positiven Effekte aus dem Zusammenschluss auf mindestens 1,1 Mrd. Dollar belaufen.
Linde ist auch im Bereich Wasserstoff vertreten
Neben dem klassischen Industriegase-Geschäft hat sich Linde auch im Zukunftsmarkt Wasserstoff gut positioniert. Ende vergangenen Jahres beteiligte sich der Konzern mit 38 Mio. Pfund (gut 45 Mio. Euro) an ITM Power. Das britische Unternehmen entwickelt Elektrolyseure, mit denen die elektrochemische Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff umgesetzt wird. Auf diesem Gebiet ist ITM Power einer der führenden Anbieter in Europa. Außerdem betreibt das Unternehmen neun eigene Wasserstofftankstellen in Großbritannien. Weitere sechs befinden sich derzeit im Aufbau.
Mit dem Einstieg bei ITM Power stärkt Linde seine Position im Bereich Wasserstoff und ist gut aufgestellt, sollte der Brennzellentechnologie der Durchbruch gelingen.
Aufwärtstrend vor der Fortsetzung
Linde bleibt auf Wachstumskurs. Für dieses und das kommende Jahr prognostizieren Analysten Gewinnzuwächse von 19 bis 20%. Vor diesem Hintergrund stehen die Chancen für weitere Kurssteigerungen gut.
Auch aus charttechnischer Sicht spricht alles für eine Fortsetzung des stabilen Aufwärtstrends. Der kleine Rücksetzer gegenüber dem Allzeithoch vom Dezember bei 193 Euro sollte sich als gute Einstiegsgelegenheit erweisen.