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RWE: Berenberg sieht 30% Kurspotenzial

RWE: Berenberg sieht 30% Kurspotenzial
Casimiro / stock.adobe.com
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Die Energiekrise in Europa hat zuletzt nahezu alle Aktien aus dem Sektor belastet – so auch die RWE-Aktie. Dabei ist der deutsche Energieriese hervorragend positioniert in Sachen regenerative Energien und Wasserstoff.

Das sehen auch die Analysten der Berenberg-Bank so, die nun das Kursziel für die RWE-Aktie von 42,50 auf 47,50 Euro angehoben haben. Somit würde die Aktie ausgehend vom heutigen Kurs noch rund 30% Aufwärtspotenzial haben.

Ich halte aufgrund der guten Positionierung bei den zukünftigen Wachstumsfeldern der Energiebranche mittelfristig sogar noch höhere Kurse für realistisch und sehe es so, wie die Experten von Berenberg, dass die starke Pipeline im Bereich der erneuerbaren Energien nicht angemessen im aktuellen Kurs der RWE-Aktie reflektiert ist.

Schauen wir nun auf zwei spannende Wasserstoff-Meldungen von RWE aus der jüngeren Vergangenheit:

RWE plant Schnellstraße für Wasserstoff

Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland soll deutlich beschleunigt werden. Zu diesem Zweck haben der Energieversorger RWE und der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) das nationale Infrastrukturkonzept „H2ercules“ entwickelt.

Damit wollen die beiden Unternehmen den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur vorantreiben. Diese soll Elektrolyseure sowie Speicher- und Importmöglichkeiten für grünen Wasserstoff im Norden Deutschlands mit industriellen Endverbrauchern im Westen und Süden des Landes verbinden.

Weitere in Entwicklung befindliche Importrouten aus dem Süden und Osten sollen bis 2030 angeschlossen werden. Das Projekt soll insgesamt 3,5 Mrd. Euro kosten. Da bei einem Großteil der Strecke bestehende Erdgasleitungen auf Wasserstoffbetrieb umgerüstet werden können, ist das Projekt deutlich günstiger als ein Neubau.

Die Rollenverteilung sieht wie folgt aus: RWE wird den grünen Wasserstoff erzeugen und OGE dafür sorgen, dass dieser zum Kunden gelangt. RWE will u.a. bis 2030 bis zu 1 Gigawatt an neuen Elektrolyse-Anlagen realisieren. OGE sorgt dafür, dass ein Leitungsnetz von circa 1.500 Kilometern für den Transport von grünem Wasserstoff entsteht.

Zukauf für das Wasserstoff-Geschäft von RWE

Darüber hinaus wurde kürzlich bekannt, dass RWE ein Gaskraftwerk von Vattenfall in den Niederlanden übernehmen und damit sein Wasserstoffgeschäft ausbauen will. Der DAX-Konzern teilte mit, dass man das Gaskraftwerk „Magnum“ zu einem Preis von 500 Mio. Euro erwerben wird. Die seit 2013 betriebene Anlage hat eine Kapazität von 1,4 Gigawatt.

Die Anlage lässt sich in einem ersten Schritt so umrüsten, dass sie anteilig mit bis zu 30% Wasserstoff betrieben werden kann. Perspektivisch kann und wird die Anlage vollständig auf Wasserstoff-Betrieb umgerüstet werden. Damit entwickelt sich der Konzern konsequent weiter zu einem Spezialisten für nachhaltige Energien, was meines Erachtens – wie eingangs schon geschrieben – jedoch derzeit nicht ausreichend im Kurs der RWE-Aktie enthalten ist. Zwar würden Unterbrechungen bei der Gasversorgung RWE kurzfristig treffen, doch mittelfristig sind die Perspektiven sehr gut.