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Südzucker-Aktie: Süße Aussichten

Inhaltsverzeichnis

Es war ein Desaster: Wegen der sehr niedrigen Marktpreise für Zucker hatten die Produzenten des wichtigen Lebensmittelrohstoffs in den letzten Jahren Millionenverluste einstecken müssen.

Der wohl wichtigste Grund für den Preisverfall war das Auslaufen der Europäischen Zuckermarktverordnung Ende 2017. Diese hatte unter anderem Quoten vorgeschrieben, die regelten, wie viel Zucker die hiesigen Produzenten auf den Markt bringen dürfen.

Die Liberalisierung erwies sich für die Branche jedenfalls als Fiasko. Weil die Produzenten den Markt in der Folge mit Zucker fluteten, kam es zu einem Überangebot und schließlich zu einem Preisverfall.

Nun aber deutet sich beim Zuckerpreis eine Trendwende an

Erstmals seit Ende 2017 hat der Preis für eine Tonne Weißzucker im September wieder die 400-Euro-Marke überschritten. Branchenkenner führen den Preissprung auf eine zunehmend defizitäre Versorgungsbilanz rund um den Globus zurück. Das heißt: Das Überangebot scheint sich aktuell also in eine Verknappung zu verwandeln.

Nach Angaben von F.O. Licht, einer auf Zucker spezialisierten Marktforschungsfirma, wird die globale Zuckererzeugung im laufenden Jahr zwar um 4 Millionen auf 183 Millionen Tonnen steigen. Doch jener Zuwachs reiche nicht aus, um den stark wachsenden Bedarf der Menschheit an Zucker zu decken, so F.O. Licht.

Hinzu kommt, dass in einigen Ländern wie Frankreich, dem größten Zuckerproduzenten der EU, die Anbauflächen sukzessive reduziert werden. Alles in allem spricht die aktuelle Marktlage somit für weiter steigende Zuckerpreise.

Südzucker AG wieder auf Kurs

Jetzt kommen Sie ins Spiel, liebe Leserinnen und Leser. Denn: Sobald Zucker wertvoller wird, profitieren einige Aktien. Allen voran: der deutsche Konzern Südzucker, der als größter Zuckerproduzent der Welt gilt.

Bereits in ihrem zweiten Geschäftsquartal 21/22 (per Ende August) konnten die Mannheimer aus der Wiederbelebung des Zuckerpreises Kapital schlagen. So konnte Südzucker in dem Zeitraum seinen Überschuss auf 51 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Der Umsatz stieg um 9,8 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro.

Zucker belebt

Wie erwartet erwies sich vor allem der Geschäftsbereich Zucker als Wachstumstreiber. Der Umsatz des Segments stieg um 16 Prozent auf 635 Millionen Euro, die operative Marge war mit 1,1 Prozent endlich wieder im positiven Bereich.

Aber auch die anderen Segmente konnten überzeugen – bis auf eine Ausnahme. So musste man im Spezialitäten-Geschäft sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn Einbußen hinnehmen. Die Sparte produziert und vermarktet unter anderem Fertiggerichte und funktionelle Inhaltsstoffe für Lebensmittel.

Bioethanol – der „grüne“ Wachstumstreibstoff

Besser lief es bei CropEnergies. Das börsennotierte Unternehmen ist mehrheitlich im Besitz der Südzucker AG und produziert Bioethanol für Kraftstoffanwendungen. Der ökologische Treibstoff aus pflanzlichen Stoffen sorgt für eine Verbesserung des CO2-Fußabdrucks von Verbrennerautos und gilt somit als Übergangslösung hin zur Elektromobilität.

Zwischen Juni und Ende August steigerte die Südzucker-Tochter ihren Umsatz deutlich. Lediglich das Ergebnis blieb wegen der gestiegenen Energiekosten hinter dem starken Vorjahreswert zurück.

Umsatzprognose nach oben geschraubt

Bei Südzucker jedenfalls gibt man sich momentan optimistisch. Der Konzern rechnet für das Geschäftsjahr 2021/22 nun mit einem Umsatz von 7,1 bis 7,3 Milliarden Euro. Damit erhöhte man die vorherige Prognose (7,0 bis 7,2).

In Sachen Betriebsergebnis will man den Wert aus dem Vorjahr (236 Mio. €) indes deutlich übertreffen. Insbesondere beim Zucker und beim Bioethanol erwartet Südzucker ein deutliches Wachstum.

Mein Fazit für Sie

Nach Jahren der Flaute lässt sich mit Zucker endlich wieder Rendite erzielen. Es bleibt nun abzuwarten, wie lange die aktuelle Verknappung des Rohstoffes anhalten wird. Experten sehen durchaus auch im kommenden Kalenderjahr ein Defizit bei der Versorgungslage. Das könnte den Zuckerpreis weiterhin unterstützen.

Die Aussichten für die Südzucker-Aktie sind unterm Strich also gut. Analysten sprechen dem Papier laut Marketscreener Kurssteigerungen im hohen einstelligen Prozentbereich zu. Das wären zwar keine exorbitanten Aufwärtsbewegungen, für einen recht konservativ aufgestellten Konzern wie Südzucker aber immerhin ein Lichtblick.