Teamviewer-Aktie sendet nach stärkerem Schlussquartal erstes Lebenszeichen

Einst wurde die Göppinger Softwarefirma Teamviewer als Shooting-Star gefeiert. Kein Wunder, sorgte die Corona-Pandemie vorübergehend dafür, dass die Nachfrage nach Videokonferenzen und Fernwartung regelrecht durch die Decke ging. Entsprechend stark entwickelte sich die Aktie im Sommer 2020 als der Kurs bis auf 53 Euro in die Höhe schnellte.
Seither ist die Euphorie aber komplett verflogen. Teure Sponsor-Verträge mit Manchester United und der Formel 1 in Kombination mit mehrfachen Prognosesenkungen haben die Stimmung ordentlich verhagelt. Als Folge rauschte der Kurs ab und fiel bis knapp 11 Euro in den Keller. Doch jetzt folgt ein Lichtblick: Zuletzt sprang der Kurs um 15% auf 13,2 Euro nach oben. Grund der Erleichterungsrally war ein besseres Abschneiden im Schlussquartal.
Teamviewer – Göppinger Spezialist für Fernwartung
Teamviewer aus Göppingen ist ein weltweit führender Software-Anbieter von Remote-Konnektivitätslösungen. Über die Konnektivitätsplattform von TeamViewer kann eine Vielzahl an elektronischen Geräten über das Internet der Dinge miteinander vernetzt werden, um die Fernsteuerung, Verwaltung und Interaktion zwischen Personen und Geräten, Personen und Personen oder Geräten und Geräten zu ermöglichen.
Das Unternehmen bietet dadurch Organisationen jeder Größe sichere Fernzugriffs-, Support-, Kontroll- und Kollaborationsfunktionen. Die modulare Architektur von TeamViewer ist cloud-basiert und wurde bereits auf mehr als zwei Milliarden Geräten aktiviert. Das 2005 gegründete Unternehmen unterhält Niederlassungen in Europa, den USA und im asiatisch-pazifischen Raum.
Teamviewer mit Lichtblick zum Jahresende
Dank Kosteneinsparungen im Schlussquartal verdiente der angeschlagene Softwareanbieter operativ etwas mehr als zuletzt in Aussicht gestellt. Zudem scheint die Dynamik im Großkundengeschäft wieder anzuziehen. Die Ergebnisse sorgten für Erleichterung bei den Anlegern.
Für 2021 stellte der Konzern ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 254 und 257 Millionen Euro in Aussicht. Damit liegt die operative Marge bezogen auf die in Rechnung gestellten Umsätze (Billings) bei rund 47 %. Das lag minimal über den letzten Prognosen des Managements (46 %).
Anzahl der Abonnenten klettert auf 627.000
Die Billings kletterten gleichzeitig um 19% auf rund 548 Millionen Euro und trafen damit die Prognose. Im vierten Quartal legten die Rechnungsstellungen um 20% zu. Für Rückenwind sorgte laut Firmenangaben vor allem eine hohe Nachfrage im Enterprise-Geschäft und kontinuierliches Billings-Wachstum im Segment der kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Die Abonnentenzahl erhöhte sich zum Jahresende im Vergleich zum Vorjahr um 43.000 auf 627 000. Damit wurde das auf dem letzten Kapitalmarkttag kommunizierte Ziel von 30.000 bis 50.000 zusätzliche Abonnenten getroffen.
Mehr Details Anfang Februar
Für den Moment zeigen sich die Anleger erleichtert. Allerdings muss man im Hinterkopf behalten, dass die Aktie trotz des jüngsten Kurssprungs weiterhin meilenweit vom Emissionskurs (26,25 Euro) entfernt ist. Fest steht, dass das Management weiter in der Bringschuld ist. Mehr Details zu den Jahreszahlen und der zukünftig geplanten Kapitalallokation wird das Unternehmen am 02. Februar vorlegen. Wer als Anleger auf ein nachhaltiges Comeback der Aktie setzt, sollte unbedingt eine hohe Schwankungsbreite einkalkulieren.