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Varta-Aktie: Akku-Überflieger aus Deutschland

Varta-Aktie: Akku-Überflieger aus Deutschland
HENADZY / Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis

Haben Sie ein Hörgerät? Entschuldigen Sie die etwas indirekte Frage, aber manchmal macht es Sinn, statt auf nackte Zahlen zu schauen, lieber die Meinungen von Kunden zu hören. Wenn es um Varta geht, schwärmen Kunden mit Hörgeräten geradezu von der großen Qualität der Knopfzellen. Und sonst? Was das Unternehmen außer Knopfzellen sonst noch zu bieten hat und was wir über den Kurs-Crash von vor einigen Monaten denken, erfahren Sie in unserer Analyse. Vorab aber ein paar Eckdaten zum Unternehmen an sich.

Varta wurde 1887 gegründet und gehört heute zu den weltweit bedeutendsten Anbietern von Batterien (Microbatteries) und Energiespeicher-Lösungen (Power & Energy) für eine Vielzahl von Anwendungen. Die Batterien kommen unter anderem in Hörgeräten, Werkzeugen und Kopfhörern sowie weiteren Produkten der Unterhaltungselektronik zum Einsatz. Der Konzern notiert seit Oktober 2017 wieder an der Börse

Schwache Zahlen, aber dennoch Hoffnung

Varta hat enttäuschende Halbjahresergebnisse präsentiert. Bei einem Umsatzrückgang von 5,2% ist der Gewinn nahezu vollständig weggebrochen. Das viel beachtete bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) ging um 39% auf 68,9 Mio € zurück. Belastet haben Projektverzögerungen, der Mangel an Halbleitern sowie gestiegene Rohstoff-, Energie- und Transportkosten. Die weiteren Aussichten sind ebenfalls düster, zumal ein Ende der Preissteigerungen nicht in Sicht ist. Zudem kann der Konzern die höheren Preise nur mit Verzögerung und auch nur begrenzt an die Kunden weitergeben.

Das Management hat sich daher von seinen bisherigen Jahreszielen verabschiedet. Ein Umsatz von 880 bis 920 Mio € und ein bereinigtes EBITDA von 200 bis 225 Mio € sind nicht mehr erreichbar. Von einer neuen Prognose hat der Konzern abgesehen. An den Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten wird aber festgehalten. Mittel- und langfristig sollte Varta von der starken Nachfrage nach Mikrozellen für Hörgeräte, vom Trend zu kabellosen Geräten wie Kopfhörer und vom boomenden Markt für Energiespeicher profitieren. Für diesen Markt hat Varta bereits Produkte vorgestellt, weitere sind in Vorbereitung.

Die Dividende als Argument

Ein Risiko ist dagegen der Ausbau des Geschäfts mit großen Lithium-Ionen-Zellen für Elektro-Fahrzeuge in einer noch zu gründenden Varta-eigenen Tochter. Denn dieses Geschäft wird bereits von chinesischen und südkoreanischen Anbietern dominiert. Die Aktie ist seit einem Jahr im Sinkflug. Die Anleger haben offensichtlich Zweifel, dass sich Varta in dem von starkem Wettbewerb geprägten Markt langfristig durchsetzen kann. Positiv zu werten ist aber ganz klar die attraktive Dividendenrendite von rund 6%.