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Boeing oder Airbus: Wer fliegt höher an den Börsen?

Inhaltsverzeichnis

Zyklische Aktien eignen sich zur Gewinnmitnahme bevor die Korrektur vor dem nächsten Hoch ansteht. Und den Höhepunkt im Zyklus haben nach Ansicht der meisten Analysten die Flugzeughersteller wohl bald erreicht. Das betrifft die Platzhirsche Airbus und Boeing gleichermaßen. Mittelfristig erscheint die Boeing-Aktie als die bessere Wahl.

Boeing Aktie mit leichtem Vorteil

Mit Blick auf die vergangenen 15 Jahre zeigen beide Papiere einen Zuwachs um etwas über 300 % – mit leichtem Vorsprung von 5 % bei Airbus. Verblüffend ist der fast identische Kurvenverlauf im Chart. Der zeigt sich auch auf Jahressicht. Allerdings ist hier die Boeing-Aktie im Vorteil. Sie legte um ca. 49 % zu, das Papier von Airbus um 40,7 %.

Auf Monatssicht jedoch musste Airbus Federn lassen. Die Boeing Aktie präsentiert sich stabiler. Mit einem Plus von 6 % kommt sie an der New Yorker Börse am 19. Juli auf einen Preis von gut 210 US-$. Und damit auf ein Allzeithoch. Viele sehen nun Luft bis 230 US-$. Dafür sprechen vor allem die jüngsten Bestellungen großer Airlines nach der Luftfahrtmesse in Paris.

So hatte United vier weitere Großraumjets vom Typ 777 nachbestellt. Doch die Auftragsreserve des Erfolgsmodells ist insgesamt geschrumpft, weshalb Boeing die Produktion bremst. Angeblich hat Emirates aktuell eine Bestellung von bis zu 75 Boeing 787 im Visier. Zuvor hatte die Fluglinie Aufträge über den Konkurrenztypen der Reihe A350 storniert.

Dafür musste Boeing Bestellungen über den Jumbo 747-8 der mittlerweile insolventen russischen Transaero ausbuchen. Aktuell sind die Amerikaner im Vorteil, doch die Nachrichtenlage kann sich schnell ändern. Vor zwei Monaten noch jubelte Airbus über einen chinesischen Auftrag für 140 Flieger der Typen 320 für Mittelstrecken und 350 für Langstrecken. Dafür wiederum hat nun Katar einen Auftrag storniert – wegen angeblicher Mängel.

Boeing hat weniger Risiken

Ob nun Boeing oder Airbus die bessere Wahl ist, hängt nur zum Teil von wechselnden Tagesmeldungen ab. Ein anderer entscheidender Fsktor it die Modellpolitik. Wie die Probleme mit dem A380 zeigen, heben die Riesenflugzeuge kaum ab. Daran dürfte auch die verbesserte Version des A380 nicht viel ändern. Selbst Boeing geht davon aus, dass es für den Jumbo 747 kaum noch einen Markt gibt. Die Fluggesellschaften bevorzugen eher die 777 oder den A350 in der Langversion.

Ausschlaggebend sind ohnehin Klein- und Mittelstreckenflieger. In den kommenden 20 Jahren dürften sie über zwei Drittel der Nachfrage ausmachen. Hierbei geht es um die A320-Familie und die Boeing-Reihe 373 bzw. 737. Im asiatischen Raum liegt derzeit Boeing vorn. Was sich aber schnell ändern kann, weil Airlines ihre Aufträge gerne mal eben korrigieren oder stornieren – nicht selten aus politischen Erwägungen.

Im Vergleich der Rivalen spricht aus derzeitiger Sicht vor allem eines für die Boeing-Aktie: Airbus hat die größeren Risiken, ein Beispiel dafür ist die Rüstungssparte. So ist der Militärtransporter A400M in Teilen eine Fehlentwicklung. Und zuletzt hat Österreich sich gegen weitere Eurofighter entschieden und will von Airbus 1,1 Mrd. € Schadensersatz. Insgesamt sind die europäischen Verteidigungsbudgets viel kleiner als etwa die der USA.

Im Zivilbereich steht die Zukunft des A380 in den Sternen. Hinzu kommt, dass die Flügel der Airbus-Jets aus Großbritannien kommen und das Gezerre um den Brexit für Unsicherheit sorgt.

Airbus geht in China in Stellung

Längerfristig allerdings ist Airbus in China besser positioniert, wo in den nächsten 20 Jahren gut 6.000 Maschinen gebraucht werden. Zwar dauert es nicht mehr lange bis chinesische Comac-Flugzeuge den Markt aufmischen, was auch Boeing treffen wird, doch während sich die Amerikaner gegen eine Endmontage eigener Maschinen in China sperren, sind die Europäer offen für Kooperationen und bauen ihre dortige Fertigung aus. Demnächst werden auch Airbus-Hubschrauber in China gefertigt.

Vergleicht man die beiden Aktien entsprechend ihrer Kennzahlen, so ist die Boeing-Aktie attraktiver. Bei ähnlichem KGV ist das Ergebnis pro Aktie mit umgerechnet 8,62 € höher als die 3,33 € beim Papier von Airbus. Dieses bringt eine Dividendenrendite von 1,97 %, die Boeing-Aktie hingegen 2,65 %.