+++ Die kostenlosen Online Live Webinare 2023 - Trading, Finanzen, Geldanlage & Vermögen +++

Danone will chinesische Molkerei-Beteiligung verkaufen

Inhaltsverzeichnis

Heute möchte ich Ihnen über einen Deal berichten, der noch in seinen Kinderschuhen steckt: Der französische Joghurt-Hersteller Danone SA hat am Sonntag bekannt gegeben, dass er seine Minderheitsbeteiligung am börsennotierten chinesischen Molkerei-Giganten China Mengniu Dairy Company Limited verkaufen will.

Konkret geht es um eine indirekte Beteiligung von 9,8% an dem in Hohhot ansässigen Molkereiunternehmen (etwa 500 km nordwestlich von Peking). Danone selbst hat aktuell nur eine Beteiligung an der staatlichen Investmentgesellschaft COFCO Dairy Investments Limited, die wiederum fast ein Drittel der Mengniu-Aktien besitzt.

Wert der Minderheitsbeteiligung liegt bei stolzen 850 Mio. Euro

Auch wenn es sich bei der geplanten Verkaufsaktion nur um eine Minderheitsbeteiligung handelt, ist der potenzielle Verkaufserlös durchaus sehenswert. Laut Angaben des französischen Konzerns sind die indirekt in seinem Besitz befindlichen Mengniu-Aktien etwa 850 Mio. Euro wert.

Bevor sich Danone allerdings von seinen Anteilen trennen kann, müssen die indirekten Anteile noch in direkte Beteiligungen umgewandelt werden. Erst dann können sie von Danone veräußert werden. In Abhängigkeit von der Marktlage bzw. Kursniveaus sollen die direkten Anteile dann im Laufe dieses Jahres in einer oder auch mehreren Tranchen verkauft werden.

Der weltgrößte Joghurthersteller will den Großteil der Erlöse dazu nutzen, um seine arg gebeutelten Aktionäre zu beglücken: Danone will mit dem Geld ein Aktienrückkaufprogramm starten, dass den Kurs der Danone-Papiere wieder auf die Sprünge helfen soll. Dieser hatte im letzten Jahr mehr als 20% an Boden verloren.

Börsen reagieren positiv

Bei den Investoren kam die Nachricht über den Verkauf der Minderheitsbeteiligung gut an. So schoss der Kurs der Danone-Papiere am frühen Montagmorgen nach oben und legte satte 2,44% zu.

Auch die an der Hongkonger Börse gehandelten Mengniu-Papiere stiegen am frühen Montag um bis zu 3,9% an, verloren im Tagesverlauf aber wieder etwas an Boden.

Verkauf ist Teil einer Strategie

Danone war im letzten Jahr insbesondere von seinen institutionellen Anlegern aufgrund der hohen Kursverluste unter Druck gesetzt worden. Daraufhin hatten die Franzosen begonnen, kleinere Geschäftsbereiche und -beteiligungen einer strategischen Prüfung zu unterziehen.

Im Oktober 2020 hat der Konzern bekannt gegeben, dass er sich von seiner Proteinpulver-Marke Vega und argentinischer Aktivitäten trennen wolle. Auch der geplante Verkauf der Mengniu-Anteile ist Teil der Verkaufsstrategie, wie der deutsche Danone-Finanzvorstand Jürgen Esser betont:

„Die heutige Ankündigung ist ein Beispiel für unser Engagement, das Portfolio zu optimieren und die Rendite für die Aktionäre durch eine disziplinierte Kapitalallokation zu verbessern.“

Das Direktorium von Mengniu teilte am Montag mit, dass es über den geplanten Verkauf der Minderheitsbeteiligung von Danone informiert worden sei. Die Chinesen betonten, dass es die Vorkehrungen und Pläne von Danone verstehe und respektiere.

Wie es weitergeht

Aktuell ist Danone nur an der staatlich chinesischen Investmentgesellschaft COFCO Dairy Investments Limited (CDI) beteiligt. CDI wiederum hält etwa 31,25% der Anteile von Mengniu. Der Umwandlungsprozess von der bisherigen indirekten Beteiligung in eine direkte Beteiligung benötigt noch der Genehmigung durch die chinesischen Aufsichtsbehörden.

Erst danach kann Danone seine Mengniu-Anteile verkaufen. CDI wird nach der Umwandlung noch mit ca. 21,43% an dem Molkereiunternehmen aus Hohhot beteiligt bleiben.