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PSA und Fiat Chrysler fusionieren: Was bedeutet das für Anleger?

PSA und Fiat Chrysler fusionieren: Was bedeutet das für Anleger?
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Inhaltsverzeichnis

Der französische Autobauer PSA will mit Fiat Chrysler Automobiles (FCA) fusionieren und damit den weltweit viergrößten Automobil-Hersteller schaffen. Doch bringt die Fusion das Unternehmen wirklich nach vorne oder kostet das Vorhaben nur Arbeitsplätze? Dies Frage stellen sich nicht nur viele Beschäftigte, sondern auch Anleger.

Die Fiat Chrysler Aktie hat in diesem Jahr leicht zulegen können, doch kämpft auch Fiat Chrysler (FCA) mit Sitz in Londn mit den Umbrüchen der Automobilindustrie. Der Trend geht klar Richtung umweltfreundliche Hybrid- und Elektroautos sowie autonom fahrende Fahrzeuge.

In beiden Zukunftsmärkten hatte Fiat Chrysler zuletzt wenig zu bieten, hatte der Autohersteller unter Führung von FCA-Boss Sergio Marchionne beide Zukunftstrends lange verschlafen. Das bedeutet: PSA-Chef Carlos Tavares, der auch das fusionierte Unternehmen führen soll, steht vor großen Herausforderungen?

PSA und Fiat Chrysler fusionieren: Was heißt das für Anleger?

Die geplante 50-Milliarden-Dollar-Fusion benötigt noch die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden als auch der Aktionäre. Das Management rechnet damit, dass der geplante Zusammenschluss binnen 15 Monaten über die Bühne geht.

Durch die Fusion von PSA und Fiat Chrysler entsteht zunächst ein neuer Automobilkonzern mit ca. 400.000 Beschäftigen. Fiat Chrysler wird einen Jahresumsatz von 170 Mrd. Euro sowie einen Betriebsgewinn von 11 Mrd. Euro vorweisen können. Unter dem Strich wird PSA Fiat Chrysler dann der viertgrößte Autohersteller mit einem Jahresabsatz von 8,6 Mio. Fahrzeugen sein – nur Volkswagen, Toyota und Renault-Nissan Mitsubishi sind größer.

Bedingt durch die Fusion sollen Fiat Chrysler Anleger eine Sonderdividende von 2,5 Mrd. Euro erhalten. Auch können Anleger erwarten, dass der fusionierte Autokonzern die Kosten weiter senken wird, gilt PSA-Chef Tavares als knallharter Sanierer. Konkret will Tavares den Anteil der Gehälter am Umsatz auf 10 % drücken. Ein Ziel der Fusion ist es, jährliche Synergieeffekte von 3,7 Mrd. Euro zu heben. 80% dieser geplanten Synergieeffekte sollen nach 4 Jahren gehoben sein.

PSA und Fiat Chrysler Fusion: Wie sieht das künftige Markenportfolio aus?

Das Markenportfolio der beiden Fusionspartner umfasst derzeit 16 verschiedene Automarken. PSA bringt u.a. Opel, Peugeot, DS und Citroën ein, Fiat Chrysler die Marken Alfa Romeo, Chrysler, Dodge, Jeep, Lancia und Maserati.

Autoexperten wie Professor Ferdinand Dudenhöffer erwarten, dass die Position von Opel eher schwächer sein wird. Daher gilt die Zukunft von Opel eher als unsicher. Marktbeobachter erwarten dann auch, dass der fusionierte Konzern ein Sparprogramm fahren wird, dem auch die ein oder Marke zum Opfer fallen könnte.

Beim Marktforscher LMC Automotive erwartet man Werksschließungen, nachdem die Fahrzeugproduktion beider Hersteller auf etwa 14 Mio. Autos pro Jahr ausgelegt ist – etwa 60 % mehr als erforderlich.

Fazit: PSA Fiat Chrysler Fusion ist durch den Markt erzwungen

Unter dem Strich ist die Fusion von PSA und Fiat Chrysler ein Zusammenschluss, der durch den Markt erzwungen wurde. Die Automobilindustrie steht vor einem großen Umbruch, der hohe Investitionen von Seiten der Hersteller erfordert.

Autohersteller, die den Umstieg und die damit einhergehenden Investitionen nicht stemmen können, droht das Aus. Marktbeobachter wie Prof. Dudenhöffer schätzen, dass VW und chinesische Hersteller in Sachen Elektromobilität einen Vorsprung von bis zu 5 Jahren haben. Diesen Vorsprung wird auch die neu fusionierte PSA Fiat Chrysler nicht von heute auf morgen aufholen können.

Dennoch könnten Anleger kurzfristig zu den Gewinnern zählen, denn der fusionierte Autoriese wird durch den Zusammenschluss effizienter. So erschließt sich PSA durch die Fusion Marktmöglichkeiten für Peugeot und Citroen in den USA. Umgekehrt kann Chrysler künftig stärker in Europa Fuß fassen. Auch können Anleger mit weiter sinkenden Kosten bei PSA Fiat Chrysler rechnen, was sich positiv auf die Bilanz und damit auf den Aktienkurs auswirken könnte.

Unter dem Strich sind jedoch Hersteller wie Tesla im Vorteil. Durch die frühe Festlegung auf das E-Auto kann Tesla kompromisslos auf die E-Mobilität setzen und das autonome Auto weiter vorantreiben.