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Societe Generale mit Großübernahme im Leasing-Geschäft

Inhaltsverzeichnis

Bei der französischen Großbank Societe Generale tut sich derzeit einiges. Gerade hat Slawomir Krupa das Ruder bei Frankreichs drittgrößtem Kreditgeber übernommen und er hat eine klare Mission. Der Firmenboss will das Unternehmen wieder zu einer erstklassigen Bank mit einer eigenen Identität machen. Das könnte ein Balanceakt werden, denn es gilt die Renditen für die Anleger zu verbessern, ohne übermäßige Risiken einzugehen.

Ein wichtiges Puzzlestück könnte da die just abgeschlossene Übernahme von Leaseplan aus den Niederlanden für 4,5 Milliarden Euro sein. Gerade haben die Aktionäre der Banktochter ALD Automotive auf einer außerordentlichen Hauptversammlung den Deal durchgewunken. Die Auswirkungen sind immens. Immerhin steigt die Societe Generale mit der Transaktion zu einem der weltweit größten Leasing-Anbieter auf.

Französische Großbank bringt Milliarden-Deal über die Ziellinie

Die französische Autoleasing-Tochter von Societe Generale, ALD, übernimmt den niederländischen Konkurrenten Leaseplan für 4,5 Milliarden Euro. Damit tätigt die Großbank den größten Zukauf der Firmengeschichte. Damit die Transaktion durchging, mussten ALD und Leaseplan den Verkauf mehrerer Leasing-Aktivitäten an Credit Agricole und Stellantis in die Wege leiten.

Weltweite Position im Leasing-Markt wird entscheidend gestärkt

Leaseplan zählt zu den weltgrößten Anbietern von Flottenmanagement und Autoleasing und ist derzeit in 29 Ländern aktiv. Die Flottengröße wird mit 1,8 Millionen Fahrzeugen angegeben. Mit dem Deal steigt die Societe Generale-Tochter ALD weltweit zu den ganz großen Playern auf.

Immerhin beschäftigen beide Firmen gemeinsam 15.000 Mitarbeiter. Mit einer Leasingflotte von 3,3 Millionen Fahrzeugen ist das neue Gemeinschaftsunternehmen in 44 Ländern weltweit vertreten. Der ambitionierte Plan ist, zukünftig die Fahrzeugflotte um jährlich 6% zu erweitern.

Dabei soll sich der Deal auch in signifikanten Synergien bemerkbar machen. Ab 2025 sollen jährliche Einsparungen von 440 Millionen Euro realisiert werden. Diese werden zum größten Teil über verbesserte Einkaufskonditionen bei Fahrzeugen und Teilen erreicht.

Societe Generale hält die Mehrheit

Auch nach der Übernahme werden die Franzosen die Mehrheit an dem Gemeinschaftsunternehmen halten. Die bisherigen Leaseplan-Anteilseigner sollen 30,75% der Aktien halten, während die Societe Generale etwa 53% der Aktien vereinnahmt. Die restlichen 16,6% sollen im Streubesitz liegen. Zuletzt hielt SocGen knapp 80% an ALD. Die Bank hatte das Unternehmen 2001 gekauft und 2017 an die Börse gebracht.

Dritte Säule im Geschäftsmodell

Mit der Milliardenübernahme entwickelt sich das Leasing-Geschäft zur dritten wichtigen Säule in der Geschäftsstrategie. Damit bekommen die anderen Bereiche wie das Privatkundengeschäft und das Corporate und Investmentbanking einen wichtigen Gegenspieler. Im Startquartal konnte ALD das Nettoergebnis um 22% auf 315 Millionen Euro steigern.

Konzernweit profitierte Societe Generale im ersten Quartal von einer deutlich reduzierten Vorsorge für Kreditausfälle. Die Bank legte diesmal nur 182 Millionen Euro für drohende Kreditausfälle zurück, 379 Millionen weniger als ein Jahr zuvor. Unter dem Strich erhöhte sich der in den Monaten Januar bis März der Überschuss im Jahresvergleich um 6% auf 868 Millionen Euro.

Die Aktie der französischen Großbank zeigte sich von der finalisierten Übernahme relativ unbeeindruckt. Seit dem Jahreswechsel notieren die Papiere mit einem leichten Kursgewinn.