Geberit lässt Bäder strahlen
Wann haben Sie zuletzt ein Bad renoviert? Ich muss sagen, dass der erste Blick auf Preise für Badarmaturen für mich persönlich ein kleiner Schock war – vor allem, wenn man vorher im Netz recherchiert hat. Der Grund für dieses Überraschungspotenzial?
Beim freundlichen Handwerker ist alles noch ein wenig teurer. Letztlich haben wir uns dann doch für Qualität entschieden. Da diese Entscheidung so viele Menschen treffen, läuft es auch für Geberit so gut. Wir erklären Ihnen, ob der Sanitärtechnik-Wert auch Ihr Depot zum Glänzen bringen kann!
Es ziehen dunkle Wolken auf
Geberit wurde 1874 gegründet und ist heute in Europa Marktführer in der Sanitärtechnik. Der Konzern ist in 41 Ländern vertreten. Das Produktangebot umfasst Sanitärsysteme wie Spülkästen, Armaturen und Apparateanschlüsse sowie Rohrleitungssysteme zur Hausentwässerung und -versorgung. Geberit hat im vergangenen Jahr weniger umgesetzt und verdient.
Die viel beachtete operative Marge vor Abschreibungen (EBITDA) schrumpfte von 30,9 auf 26,8% und traf damit die im Januar gesenkte konzerneigene Prognose. Von den Sparten haben nur die Rohrleitungssysteme umsatzmäßig besser abgeschnitten. Regional konnten nur die eher unbedeutenden Absatzmärkte außerhalb Europas mit Wachstum überzeugen.
Verantwortlich für die insgesamt schwächere Geschäftsentwicklung war der Nachfragerückgang in der zweiten Jahreshälfte, in der vor allem der Großhandel seine Lagerbestände abgebaut hat. Hinzu kamen negative Wechselkurseffekte, gestiegene Kosten für Rohmaterialien, Energie und Personal sowie die Investitionen in die Digitalisierung.
2023 wird schwer, aber…
Die gestiegenen operativen Kosten kann der Konzern trotz seiner starken Marktposition nur mit zeitlicher Verzögerung an die Kunden weitergeben. Hintergrund ist der mehrstufige Vertrieb in der Sanitärindustrie. Das laufende Jahr wird angesichts der schwächelnden Baukonjunktur auch nicht leicht.
Dennoch wird sich an der Strategie nichts ändern. Geberit wird weiterhin in Forschung, Entwicklung, Vertrieb und neue Produktionsanlagen investieren, um seine Marktposition auszubauen. Gleichzeitig werden Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz eingeleitet. Eine konkrete Jahresprognose wurde nicht abgegeben. Bestätigt wurden aber die Mittelfristziele: ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum in Landeswährungen von 4 bis 6% und eine durchschnittliche EBITDA-Marge von 28 bis 30%.
Wir glauben: Geberit wird auch 2023 die Spur halten. Die Dividendenrendite von 2,5% versüßt Anlegern zudem selbst das herausfordernde Jahr. Behalten Sie diese Aktie im Hinterkopf!